Dies ist die Fortsetzung des Berichts über meine Nordamerika-Reise im Mai 2024. Teil 3: Transatlantik mit der Queen Mary 2 von New York nach Southampton
Ich bin einen Tag vor der Einschiffung aus Toronto kommend in New York eingetroffen. Für Schiffsreisen ab dem Kreuzfahrtterminal Brooklyn ist das Hotel The Lodge Red Hook ideal. Es liegt in fußläufiger Entfernung von der Pier. Frühstück ist im Zimmerpreis enthalten und Check Out ist erst um 12 Uhr.
Tag 1
Cunard hat mir als Einschiffungszeit 13.45 Uhr mitgeteilt. Online Check in geht bei Cunard erst ab 21 Tage vor der Abfahrt. Ich bin zu diesem Zeitpunkt bereits unterwegs (siehe Bericht Teil 1). Es gibt ein paar technische Probleme, die ich bis zur Einschiffung nicht gelöst kriege. Heißt: Ich habe weder boarding Pass noch Gepäckanhänger. Auf Mails reagiert Cunard nicht.
Nach dem Frühstück mache ich einen Spaziergang durch Red Hook. Dieser Teil von Brooklyn scheint sehr vom Hafen und Handwerksbetrieben geprägt zu sein.
Zwischen den Häusern einer Seitenstraße erhasche ich den ersten Blick auf die Queen.
Am Terminal herrscht Ausschiffungschaos. Aber ich kann ein paar schöne Fotos machen. Mir gefällt diese Perspektive mit der Freiheitsstatue
bzw. Manhattan vor dem Bug.
Plötzlich ein Grollen von oben, und der Himmel öffnet seine Schleusen. Platsch. Von einer Sekunde auf die andere bin ich vollkommen durchnässt.
Zurück ins Hotel, Koffer wieder auspacken und trocken anziehen. Ich nutze die Zeit bis 12 Uhr fast komplett aus, um mich wieder aufzuwärmen.
Zum Glück hat der Regen so schnell aufgehört, wie er angefangen hat. Mit dem Gepäck im Schlepptau brauche ich jetzt etwa doppelt so lange bis zum Terminal wie heute früh. Aber für 400 Meter ein Taxi zu rufen, wäre wohl auch irgendwie bescheuert. Zum Glück hat der Koffer Rollen.
Am Terminal hat das Chaos sich gelegt. Es sind viele Koffer, aber kaum Leute da. Ich bin gut 1,5 Stunden zu früh. Aber Frechheit siegt. Ich erkläre, dass ich weder boarding Pass noch Gepäckanhänger habe. Beides wird in 2 Minuten ausgedruckt, und ich werde zum Check in durchgewunken. Dort braucht man für die Berichtigung meines Profils zwar eine Viertelstunde, aber anschließend kann ich sofort an Bord.
Wow, der Anblick der Grand Lobby verschlägt mir die Sprache.
In den Gängen stehen Crewmitglieder in den traditionellen roten “Bell Boy” Uniformen und weisen den Weg. Die Kabine ist zwar noch nicht fertig, aber das Handgepäck darf schon dort abgestellt werden.
Erster Rundgang. Dieses Schiff ist wirklich sehr elegant, stellenweise opulent, aber nie übertrieben. Und es ist riesig. Eine Runde auf dem Promenadendeck ergibt 550 Meter.
Drinnen überall Bilder, Skulpturen, Blumen. Zwischen den einzelnen Bereichen immer wieder kleine Ruhe-Oasen.
In der Grand Lobby steht ein automatisches Klavier, das längere Zeit vor sich hin klimpert. Ein älterer Herr sagt im Vorbeigehen zu seiner Frau: “Ich habe dir doch gesagt, das Schiff ist verhext”.
Um 14 Uhr ist die Kabine fertig und auch der Koffer schon geliefert.
Also kann ich mich einrichten.
Im Spa verkaufen sie Pässe für den Zugang zu Sauna und Thermalpool. Im Voraus kann man die für 59 $ pro 2 Stunden Zeitslot kaufen. An Bord gibt es Tagespässe für den gleichen Preis (!) und Wochenpässe für die ganze Reise für 149 $. Als Paket zusammen mit einer Massage 199 $. Dem kann ich nicht widerstehen und werde es noch sehr bereuen. Warum, erkläre ich später. Nur soviel vorab: lasst die Finger vom Spa der QM2. Ohne reist man entspannter.
Das Auslaufen verzögert sich um fast eine Stunde. Es geht das Gerücht, dass einige Flugzeuge erhebliche Verspätung hatten. Etwa 15 Personen sollen es nicht mehr an Bord geschafft haben.
Heißt für Leute wie mich, die die erste Sitzung für das Abendessen haben, dass wir die Passage der Verrazano Brücke verpassen - oder das Abendessen.
Ich bin an einem Tisch für 7 Alleinreisende gelandet, von denen 2 nie auftauchen.
Der Hahn im Korb kommt aus Illinois, war mal als Soldat in Wiesbaden stationiert und kann noch ein paar Brocken deutsch, die er stolz an mir ausprobiert. Die Gespräche werden aber allabendlich von der ehemaligen Krankenschwester dominiert, die als ehrenamtliche Begleitung für die “Greatest Generations” mitreist. Dies ist eine Stiftung für Veteranen der US Armee. Die Gruppe ist auf dem Weg nach Frankreich zu den Gedenkfeierlichkeiten zum D-Day. Der älteste der Männer ist 104 Jahre alt. Täglich gibt es im Rahmen der enrichment Talks Gesprächsrunden mit ihnen. Vielleicht sollte man die Despoten und Kriegstreiber dieser Welt einfach mal eine Woche mit den alten Leuten im Theater einsperren und hoffen, dass endlich Vernunft einkehrt. Andererseits ist die QM2 für diese Typen viel zu schade.
Dann haben wir noch die Frau aus Georgia, die letztes Jahr einen schweren Unfall überlebt hat und jetzt mit dieser Reise feiert, dass es sie noch gibt. Und die über 80jahrige Amerikanerin mit französischen Vorfahren, die von England aus durch den Eurotunnel fahren und eine Rundreise durch Frankreich machen will.
Nach dem Abendessen fällt mir auf, dass ich heute über Deck 7 nicht hinaus gekommen bin. (Es gibt 13 Decks, bei Cunard glaubt man nicht an den Klabautermann.)
Einmal tief Luft holen! Ich bin die ganze Woche hier und muss nicht alles heute sehen oder machen.
Das Theater befindet sich im Bug ganz unten. Die Reise wird mit einer Broadway Show eröffnet, mit live Band.
Tag 2
Der Wecker klingelt um 6. Ich bearbeite brav im Fitness Center eine halbe Stunde lang die Geräte. Gemessen an dem doch relativ hohen Altersdurchschnitt der Reisenden ist das Fitness Center gar nicht mal klein. Die Geräte sind von TechnoGym. (Übrigens ist das Casino gemessen daran, dass die Muttergesellschaft von Cunard carnival und somit amerikanisch ist, relativ klein.)
Um 8 habe ich meine Massage. Die ist gut, aber der Abrechnungsmodus überrascht. Von den 199 $ für das Gesamtpaket werden plötzlich 50 für den Wellnessbereich und 149 für die Massage abgerechnet. Wir erinnern uns: bei der Buchung war es genau umgekehrt: Wellnessbereich 149 $, mit Massage 199. Ergebnis: die Service Charge für die Massage wird auf der Grundlage von 149 statt 50 $ berechnet. Bei der Buchung war davon nicht die Rede. Da ich die Masseurin nicht um ihr Einkommen bringen will, beschwere ich mich nicht. Aber eine Randbemerkung werde ich an der Spa Rezeption doch los.
Ich möchte jetzt gleich im Wellnessbereich bleiben. Der Whirlpool funktioniert, der Thermalpool und die Sauna nicht. Technische Probleme, heute Nachmittag soll alles gut sein. Beim rausgehen treffe ich eine sehr erboste Mitreisende, die sofort ihr Geld zurück will. Sie hat einen Tagespass. Den hat sie nur gekauft, weil das Schiff im Herbst in der Werft war. Sie meinte, jetzt müsse doch im Spa endlich mal alles funktionieren. Bei ihren 3 vorherigen Reisen war immer irgendwas außer Betrieb.
Na gut, bei mir kriegen sie heute Nachmittag noch eine Chance. Ich gehe runter zum Queens Room.
Das ist der majestätische Ballsaal der QM2, gelegen im Heck auf Deck 3. Hier finden tagsüber Tanzkurse statt, nachmittags der berühmte Afternoon Tea und abends eben Bälle (dem eigentlichen Zweck eines Ballsaals entsprechend). Heute Vormittag gibt es einen Line Dance Kurs. Ich merke recht schnell, dass ich das nicht hinkriege. Ich bin immer genau dort, wo jemand anderes sein soll (und will). Außerdem habe ich den Eindruck, dass man mir die Auflösung für den gefühlten Knoten in den Beinen erst in Southampton verraten wird, wenn ich so weiter mache.
Abbruch der Aktion Line Dance. Hoch auf Deck 8, wo über dem Bug die größte Bibliothek auf See zu finden ist mit einer Auswahl von ca. 10.000 Büchern aller Genres. Auch eine recht große Zahl deutscher Bücher ist im Regal mit den Fremdsprachen zu finden. Jeder Gast kann 2 Bücher gleichzeitig kostenlos ausleihen. Reiseführer und Bildbände müssen in der Bibliothek bleiben und können dort angeschaut werden. Es gibt genügend Leseplätze mit Seeblick. Eine wunderbare Oase der Ruhe.
Da draußen die Sonne scheint, werfe ich mir Sonnencreme ins Gesicht und die Jacke über die Schultern. Auf dem Promenadendeck gibt es viele ultra gemütliche Liegesessel. Es ist immer ein Platz zu finden. Hier kann man auch in Ruhe lesen. Sehr verlockend, wenn man eigentlich brav eine Runde ums Schiff laufen wollte und dann in so einem Sessel hängen bleibt.
12 Uhr, Grand Lobby. “Clock change ceremony”. Punkt 12 läutet die Schiffsglocke. Der Kapitän hält seine tägliche Ansprache, die ein amerikanischer Mitreisender als “Rede zur Lage des Reichs von Queen Mary der zweiten” bezeichnet. Nach der 5minütigen Ansprache ist es 13.05 Uhr, so schnell kann eine Stunde vergehen. Das wiederholt sich täglich außer Sonntag. Sonntag gibt es nur die Ansprache ohne Zeitumstellung.
Heute verkündet Kapitän Hall, dass wir es die ganze Woche über mit sehr geringem Seegang, teils bewölktem Himmel und Temperaturen zwischen 13 und 16 Grad zu tun haben werden. Der für hohen Seegang gefürchtete Nordatlantik ist ein Ententeich!
Um 14.45 Uhr ist das Treffen mit den Leuten von Cruise critic. Eine bunte Mischung von Australien über Amerika, Großbritannien bis nach Österreich und Deutschland. Wir wollen zusammen zum Afternoon Tea. Nur sehr rechtzeitiges Erscheinen sichert einen Platz. Außer der Rezeption (wo quasi zu jeder Tag- und Nachtzeit Schlange gestanden wird), ist das hier das einzige Ereignis bzw. der einzige Ort an Bord, wo mit Massenandrang gerechnet werden muss. Wer nicht 30 Minuten vor Beginn da ist, kann sich seinen Tee und seine Scones im Buffet Restaurant holen.
Den Afternoon Tea im Queens Room muss man mindestens einmal pro crossing mitmachen! Es ist ein ziemliches Spektakel. Pünktlich um 15.30 Uhr erscheinen die Kellner mit den Teekannen in einer Teeparade, begleitet von live Musik und Applaus. Es werden ständig Sandwiches und süße Teilchen nachgereicht. Zum Schluss kommen die noch warmen Scones, wie in Großbritannien üblich mit clotted cream und Erdbeermarmelade. Unter den Briten in unserer Runde entsteht eine lebhafte Diskussion über die Frage, ob man zuerst die Marmelade oder zuerst clotted cream auf die Scones streicht. Selbst auf der Insel gibt es darüber Uneinigkeit.
Nach dem Tee schaue ich noch mal im Spa vorbei. Die Dame an der Rezeption reagiert genervt. Wo ich die Info her habe, dass auf dieser Reise der Thermalpool in Betrieb sei? So ein Quatsch, und wenn ich mit nur Whirlpool und Kräutersauna (die geht jetzt, aber die anderen Saunen nicht) nicht zufrieden bin, kann ich Erstattung bekommen. Die verlange ich dann auch und werde auf die schon ziemlich lange Liste aufgenommen.
Heute ist Red & Gold Gala Abend, also werfe ich mich entsprechend in Schale. Praktisch das ganze Schiff hält sich ab 18 Uhr an den Dress Code. Der heißt normalerweise “smart attire” (man sollte sich so anziehen, als wenn man ins Theater oder die Oper geht - jedoch dürfen die Herren auf die Krawatte verzichten und die Damen dürfen anstelle eines Kleides auch schicken Hosenanzug oder Rock und Bluse tragen). An den Gala Abenden führt an Anzug und Krawatte bzw. bodenlangem Abendkleid eigentlich kein Weg vorbei. Die meisten Herren tragen Smoking, und für die Damen wird der Gang von der Grand Lobby zum Britannia Restaurant zum Laufsteg für eine Modenschau der Extraklasse.
Es wird dazu “eingeladen”, das Thema zu beachten, das ist aber nicht Pflicht. Die Themen werden vor der Reise im online Reisekalender bekannt gegeben. Die wenigen Passagiere, die sich nicht an den Dresscode halten wollen, dürfen am Buffet essen oder roomservice ordern (roomservice ist ganztags ohne Aufpreis verfügbar). Außerdem darf man in unpassender Kleidung eine Lounge und G32 (die Disko) betreten. Heißt: wer keinen Spaß an schöner Kleidung hat, dem geht ein wesentlicher Teil des Erlebnisses “Transatlantik” verloren. Leute gucken am Gala Abend ist eine schöne Beschäftigung!
Es gibt als Begrüßung für alle ein Glas Sekt “vom Kapitän”.
Die heutige Production Show “Be my guest” ist die beste der Reise.
Am späteren Abend wird sowohl im Queens Room als auch im G32 heftig und ausgiebig getanzt.
Es sind mehrere “Dance Hosts” an Bord, die mit Alleinreisenden tanzen (oder mit Leuten, deren Partner Tanzmuffel sind). Abends ist (nicht nur am Gala Abend) der ganze Dampfer voller Live Musik. Man braucht nur eine Runde drehen und findet sicher etwas, das dem eigenen Geschmack entspricht. Ich bleibe nach meiner Runde durch die Tanzlokale eine Weile im Commodore Club im Bug auf Deck 9 hängen, wo ein Pianist spielt (ein echter, kein Geist wie in der Grand Lobby ).
Spät abends nochmal raus auf das Promenadendeck. Der Mond versteckt sich hinter den Wolken.
Transatlantik Eastbound Crossing Queen Mary 2 (Nordamerika Mai 2024 Teil 3)
Transatlantik Eastbound Crossing Queen Mary 2 (Nordamerika Mai 2024 Teil 3)
Zuletzt geändert von AntjeG am 06 Jun 2024, 21:53, insgesamt 4-mal geändert.
Antje
Re: Transatlantik Eastbound Crossing Queen Mary 2 (Nordamerika Mai 2024 Teil 3)
Tag 3
Auch ohne Wecker bin ich um kurz nach 6 wach und statte dem Fitness Center einen Besuch ab. Weil es noch so früh ist, als ich meinen sportlichen Einsatz beendet habe, kann ich im Britannia Restaurant mit Bedienung frühstücken. Ich lande an einem internationalen 6er Tisch und wir quatschen uns fest, bis der Kellner uns weit nach Ende der Öffnungszeit höflich, aber bestimmt auffordert zu gehen.
Im Kings court Buffet gibt es fast bis zum Mittag Frühstück. Anders als auf vielen anderen Schiffen scheint es hier nie Gedränge zu geben. Das Restaurant erstreckt sich ungefähr über die Hälfte von Deck 7, es gibt also immer genug Platz. Ich mag das Layout mit den kleinen Sitzecken mit Meerblick (wie Erker oder Wintergarten).
Nach dem Frühstück drehe ich eine Runde ums Promenadendeck. Am Bug sind Ersatzpropeller montiert, die manche Passagiere für moderne Kunstwerke halten.
Die Crew nennt sie angeblich “die Manschettenknöpfe des Kapitäns”.
Den Rest des Tages verbringe ich zum größten Teil im Illuminations.
Das ist ein kleines Theater im Bug neben dem eigentlichen Theater. Es beherbergt, wenn es denn funktioniert, das einzige Planetarium auf See. Es funktioniert nicht (was haben sie eigentlich letzten Herbst in der Werft gemacht?), aber die Vorträge der enrichment talks oder insight lectures finden hier statt. Es sind auf jeder Reise andere Experten zu verschiedenen Themen an Bord (von NASA über ehemalige Polizisten bis hin zu Historikern und Meeresbiologen). Die Vorträge sind spannend.
Danach will ich noch eine Runde ums Promenadendeck drehen. Jedoch sind die Sessel zu verlockend, und ich schlafe in einem von denen tatsächlich ein.
Im Eiltempo vorzeigbar herrichten und ab zum Abendessen. Wir quatschen heute zu lange. Der Kellner muss uns hinaus komplementieren, um den Tisch rechtzeitig zur 2 Sitzung wieder einzudecken.
Im Theater ist ein Gastkünstler, ein amerikanischer Klavier-Comedian. War OK, aber die anderen Shows fand ich besser.
Im Queens Room wird heute zu Filmmusik getanzt, das Motto ist “a night at the movies”.
Auch ohne Wecker bin ich um kurz nach 6 wach und statte dem Fitness Center einen Besuch ab. Weil es noch so früh ist, als ich meinen sportlichen Einsatz beendet habe, kann ich im Britannia Restaurant mit Bedienung frühstücken. Ich lande an einem internationalen 6er Tisch und wir quatschen uns fest, bis der Kellner uns weit nach Ende der Öffnungszeit höflich, aber bestimmt auffordert zu gehen.
Im Kings court Buffet gibt es fast bis zum Mittag Frühstück. Anders als auf vielen anderen Schiffen scheint es hier nie Gedränge zu geben. Das Restaurant erstreckt sich ungefähr über die Hälfte von Deck 7, es gibt also immer genug Platz. Ich mag das Layout mit den kleinen Sitzecken mit Meerblick (wie Erker oder Wintergarten).
Nach dem Frühstück drehe ich eine Runde ums Promenadendeck. Am Bug sind Ersatzpropeller montiert, die manche Passagiere für moderne Kunstwerke halten.
Die Crew nennt sie angeblich “die Manschettenknöpfe des Kapitäns”.
Den Rest des Tages verbringe ich zum größten Teil im Illuminations.
Das ist ein kleines Theater im Bug neben dem eigentlichen Theater. Es beherbergt, wenn es denn funktioniert, das einzige Planetarium auf See. Es funktioniert nicht (was haben sie eigentlich letzten Herbst in der Werft gemacht?), aber die Vorträge der enrichment talks oder insight lectures finden hier statt. Es sind auf jeder Reise andere Experten zu verschiedenen Themen an Bord (von NASA über ehemalige Polizisten bis hin zu Historikern und Meeresbiologen). Die Vorträge sind spannend.
Danach will ich noch eine Runde ums Promenadendeck drehen. Jedoch sind die Sessel zu verlockend, und ich schlafe in einem von denen tatsächlich ein.
Im Eiltempo vorzeigbar herrichten und ab zum Abendessen. Wir quatschen heute zu lange. Der Kellner muss uns hinaus komplementieren, um den Tisch rechtzeitig zur 2 Sitzung wieder einzudecken.
Im Theater ist ein Gastkünstler, ein amerikanischer Klavier-Comedian. War OK, aber die anderen Shows fand ich besser.
Im Queens Room wird heute zu Filmmusik getanzt, das Motto ist “a night at the movies”.
Zuletzt geändert von AntjeG am 06 Jun 2024, 21:51, insgesamt 2-mal geändert.
Antje
Re: Transatlantik Eastbound Crossing Queen Mary 2 (Nordamerika Mai 2024 Teil 3)
Tag 4
Ein seltsamer Tag, denn er hat 24 Stunden! (Heute ist Sonntag, also keine Zeitumstellung.)
Nach meinem obligatorischen Besuch im Fitness-Center drehe ich eine Runde um die Außendecks bis hoch auf Deck 13. Im Bug gibt es oben den "Lookout", wo man Kapitänsblick hat. Auf Deck 12 verstecken sich der Indoor-Pool und die Zwinger. Ja, richtig gelesen: auf den Transatlantik-Passagen reisen Hunde und Katzen mit. Sie bleiben aber in ihrem Bereich auf Deck 12 und werden dort von ihren Besitzern besucht.
Zum ersten Mal sind heute bei Windstärke 4 ganz leichte Schiffsbewegungen zu spüren. Von denen werde ich mal wieder in den Sesseln auf dem Promenadendeck in den Schlaf geschaukelt.
Nach meinem Nickerchen setze ich mich mit meinem Buch in den Chart-Room, eine sehr gemütliche Bar mit relativ großen Tischen, an denen man auch Brettspiele oder Karten spielen kann. Fast immer findet man hier einen Fensterplatz.
Nachmittags erst zu einem Vortrag ins Illuminations und dann klassisches Gitarrenkonzert im Queens Room. Später probiere ich mal den Indoor Pool aus. Es geht also auch ohne den Pool im Spa. Stichwort Spa: wo bleibt meine Erstattung? Ich gehe da nochmal vorbei und hole mir wieder einen Anpfiff von der "freundlichen" Rezi-Dame ab. Was mir einfällt, jetzt schon nachzufragen, es sei eine lange Liste abzuarbeiten.
Abends gibt es im Theater Comedy, das ist nicht so meins. Ich höre lieber in der Carinthia Lounge und später im Commodore Club Musik. Am nächsten Abend erfahre ich von meiner Tischgesellschaft, dass der Comedian etwas sehr unter der Gürtellinie war und sich "Opfer" aus dem Publikum rausgepickt hat. Sowas kann ich überhaupt nicht leiden. Mein Abendprogramm war besser.
Tag 5
Der Tag beginnt wie immer im Fitness-Center und verläuft dann im Wechsel zwischen dem Promenadendeck und den Vorträgen im Illuminations.
Am Abend ist Gala, Thema "Masquerade". Die Grand Lobby bekommt zu diesem Anlass ein neues Blumengesteck mit passender Masquerade.
Ich brauche heute etwas länger, um mich in Schale zu werfen. An unserem Tisch bin ich die einzige, die nicht nur Gala, sondern themenbezogen gekleidet ist. Meine Mitreisenden merken unisono an, in den letzten Jahren "genug Maske" gehabt zu haben.
Die Party im Queens Room wird mit einer "Masquerade Parade" eröffnet. Alle, die eine (venezianische Karnevals-)Maske tragen, können mitmachen. Es wird eine lange Parade. Ich drehe wieder meine Runden durch die verschiedenen Lokalitäten ihrer Majestät der Queen und bleibe diesmal bei der sehr guten irischen Folk Band im Golden Lion Pub hängen. Sie spielen Folk aus aller Herren Ländern und Shanties, das Publikum singt aus voller Kehle mit.
In der Kabine finde ich die Ausschiffungs-Info vor. Wirklich? Ich hätte nicht erwartet, dass eine Woche mit nur Seetagen so verdammt schnell vergehen kann.
Ich drehe nochmal eine Runde um das Promenadendeck in vergeblicher Suche nach dem Mond. Der versteckt sich, wie die ganze Reise schon, hinter den Wolken.
Tag 6
Wieder gleich nach dem Aufstehen ins Fitness Center, heute mit anschließender Runde im Indoor Pool.
Geliehene Bücher müssen am Tag vor der Ausschiffung bis 14 Uhr in der Bibliothek zurückgegeben werden. Also mache ich das mal lieber gleich. Ich schaue mir dort noch einen Bildband an mit Schwarz-Weiß-Fotos einer Transatlantik-Reise mit der QM2 von Tom Klein. Sehr schön. Jetzt schaue ich mir auf Deck 2 auch endlich mal die Infotafeln zur Geschichte der Transatlantik-Liner an. Super gemacht.
Mittagessen im Pub. An Bord und bei Cruise Critic schwärmen sie alle davon. Es ist nicht so einfach, einen Platz zu kriegen. Heute hat es geklappt, und es war die einzige kulinarische Enttäuschung der Reise.
Die Erstattung vom Spa ist auf dem Bordkonto - 50 $. Wie bitte? Hoch zur Spa-Rezi. Ich drücke noch relativ höflich mein Erstaunen aus und bitte um Erstattung der kompletten 149 $ für den Zutritt zum Spa-Bereich. Nö, es sei ja ein Paket. Wenn man das auflöse, müsse ich für die Massage den Listenpreis von 177 $ plus service charge bezahlen. Es sei schon großzügig, dass ich 50 $ wiederkriege. Ich verlange jetzt, den/die Manager zu sprechen. Ich hätte schon für 149 $ plus service charge niemals eine Massage gebucht. Ich habe die Massage nur genommen, weil ein Aufpreis von 50 $ ausgewiesen war. Kein anderes Ergebnis. Wenn ich nur das Paket mit den 149 $ für den Zutritt zum Spa gebucht hätte, hätte ich die volle Erstattung bekommen. So eben nicht. Wenn ich noch lange diskutiere, zieht man mir die 177 $ plus tip für die Massage ab. Das ist echt frech! Ich kündige Beschwerde bei Cunard an. Fazit: Nie wieder Spa bei Cunard.
Noch ein Konzert des Gitarristen, heute im Theater. Bei meiner Rückkehr in die Kabine stehen doch tatsächlich schon die ersten gepackten Koffer im Gang, Die haben es aber eilig! Ich mag jetzt noch nicht mal ans Packen denken. Also ziehe ich mich für´s Abendessen um und hinterlasse dem Steward zusammen mit dem Trinkgeld eine Notiz, dass er doch bitte die Kofferunterlage noch nicht wegräumen soll.
Vor dem Abendessen höre ich nochmal Folk Musik, diesmal in der Carinthia Lounge.
Der Abschied von den Mitreisenden am Tisch fällt umfangreich und herzlich aus verbunden mit der erklärten Absicht, im Kontakt zu bleiben.
Danach muss ich dann doch Koffer packen. Draußen ist Land in Sicht. Mir gefällt das im Moment eher nicht, aber ich denke, die Reisenden früherer Passagen haben diesen Augenblick herbeigesehnt - vor allem, wenn sie in entgegengesetzter Richtung unterwegs waren.
Das Folk Duo spielt nochmal in der Carinthia Lounge. Anschließend nochmal raus aufs Promenadendeck, vergebliche Suche nach dem Mond.
Aber Leuchtfeuer von der Küste sind zu sehen und zum ersten Mal während der Reise auch andere Schiffe.
Tag 7
Southampton empfängt uns mit englischem Schietwetter, wie sich das gehört. Die Ausschiffung geht geordnet nach Ausschiffungsnummern. Der Transfer zum Flughafen Heathrow ist ebenso wie der Rückflug nach Hamburg über Cunard gebucht. Cunard schickt nur einen Bus nach Heathrow, gleich früh morgens, unabhängig von der Flugzeit. Mein Flug geht 14.50 Uhr, also muss ich nach dem Check In noch fast 4 Stunden warten. Der Flieger von Eurowings ist erstaunlicherweise pünktlich (der 2. pünktliche Flug der Reise).
Und damit ist die große Nordamerika-Reise 2024 endgültig vorbei.
Ein seltsamer Tag, denn er hat 24 Stunden! (Heute ist Sonntag, also keine Zeitumstellung.)
Nach meinem obligatorischen Besuch im Fitness-Center drehe ich eine Runde um die Außendecks bis hoch auf Deck 13. Im Bug gibt es oben den "Lookout", wo man Kapitänsblick hat. Auf Deck 12 verstecken sich der Indoor-Pool und die Zwinger. Ja, richtig gelesen: auf den Transatlantik-Passagen reisen Hunde und Katzen mit. Sie bleiben aber in ihrem Bereich auf Deck 12 und werden dort von ihren Besitzern besucht.
Zum ersten Mal sind heute bei Windstärke 4 ganz leichte Schiffsbewegungen zu spüren. Von denen werde ich mal wieder in den Sesseln auf dem Promenadendeck in den Schlaf geschaukelt.
Nach meinem Nickerchen setze ich mich mit meinem Buch in den Chart-Room, eine sehr gemütliche Bar mit relativ großen Tischen, an denen man auch Brettspiele oder Karten spielen kann. Fast immer findet man hier einen Fensterplatz.
Nachmittags erst zu einem Vortrag ins Illuminations und dann klassisches Gitarrenkonzert im Queens Room. Später probiere ich mal den Indoor Pool aus. Es geht also auch ohne den Pool im Spa. Stichwort Spa: wo bleibt meine Erstattung? Ich gehe da nochmal vorbei und hole mir wieder einen Anpfiff von der "freundlichen" Rezi-Dame ab. Was mir einfällt, jetzt schon nachzufragen, es sei eine lange Liste abzuarbeiten.
Abends gibt es im Theater Comedy, das ist nicht so meins. Ich höre lieber in der Carinthia Lounge und später im Commodore Club Musik. Am nächsten Abend erfahre ich von meiner Tischgesellschaft, dass der Comedian etwas sehr unter der Gürtellinie war und sich "Opfer" aus dem Publikum rausgepickt hat. Sowas kann ich überhaupt nicht leiden. Mein Abendprogramm war besser.
Tag 5
Der Tag beginnt wie immer im Fitness-Center und verläuft dann im Wechsel zwischen dem Promenadendeck und den Vorträgen im Illuminations.
Am Abend ist Gala, Thema "Masquerade". Die Grand Lobby bekommt zu diesem Anlass ein neues Blumengesteck mit passender Masquerade.
Ich brauche heute etwas länger, um mich in Schale zu werfen. An unserem Tisch bin ich die einzige, die nicht nur Gala, sondern themenbezogen gekleidet ist. Meine Mitreisenden merken unisono an, in den letzten Jahren "genug Maske" gehabt zu haben.
Die Party im Queens Room wird mit einer "Masquerade Parade" eröffnet. Alle, die eine (venezianische Karnevals-)Maske tragen, können mitmachen. Es wird eine lange Parade. Ich drehe wieder meine Runden durch die verschiedenen Lokalitäten ihrer Majestät der Queen und bleibe diesmal bei der sehr guten irischen Folk Band im Golden Lion Pub hängen. Sie spielen Folk aus aller Herren Ländern und Shanties, das Publikum singt aus voller Kehle mit.
In der Kabine finde ich die Ausschiffungs-Info vor. Wirklich? Ich hätte nicht erwartet, dass eine Woche mit nur Seetagen so verdammt schnell vergehen kann.
Ich drehe nochmal eine Runde um das Promenadendeck in vergeblicher Suche nach dem Mond. Der versteckt sich, wie die ganze Reise schon, hinter den Wolken.
Tag 6
Wieder gleich nach dem Aufstehen ins Fitness Center, heute mit anschließender Runde im Indoor Pool.
Geliehene Bücher müssen am Tag vor der Ausschiffung bis 14 Uhr in der Bibliothek zurückgegeben werden. Also mache ich das mal lieber gleich. Ich schaue mir dort noch einen Bildband an mit Schwarz-Weiß-Fotos einer Transatlantik-Reise mit der QM2 von Tom Klein. Sehr schön. Jetzt schaue ich mir auf Deck 2 auch endlich mal die Infotafeln zur Geschichte der Transatlantik-Liner an. Super gemacht.
Mittagessen im Pub. An Bord und bei Cruise Critic schwärmen sie alle davon. Es ist nicht so einfach, einen Platz zu kriegen. Heute hat es geklappt, und es war die einzige kulinarische Enttäuschung der Reise.
Die Erstattung vom Spa ist auf dem Bordkonto - 50 $. Wie bitte? Hoch zur Spa-Rezi. Ich drücke noch relativ höflich mein Erstaunen aus und bitte um Erstattung der kompletten 149 $ für den Zutritt zum Spa-Bereich. Nö, es sei ja ein Paket. Wenn man das auflöse, müsse ich für die Massage den Listenpreis von 177 $ plus service charge bezahlen. Es sei schon großzügig, dass ich 50 $ wiederkriege. Ich verlange jetzt, den/die Manager zu sprechen. Ich hätte schon für 149 $ plus service charge niemals eine Massage gebucht. Ich habe die Massage nur genommen, weil ein Aufpreis von 50 $ ausgewiesen war. Kein anderes Ergebnis. Wenn ich nur das Paket mit den 149 $ für den Zutritt zum Spa gebucht hätte, hätte ich die volle Erstattung bekommen. So eben nicht. Wenn ich noch lange diskutiere, zieht man mir die 177 $ plus tip für die Massage ab. Das ist echt frech! Ich kündige Beschwerde bei Cunard an. Fazit: Nie wieder Spa bei Cunard.
Noch ein Konzert des Gitarristen, heute im Theater. Bei meiner Rückkehr in die Kabine stehen doch tatsächlich schon die ersten gepackten Koffer im Gang, Die haben es aber eilig! Ich mag jetzt noch nicht mal ans Packen denken. Also ziehe ich mich für´s Abendessen um und hinterlasse dem Steward zusammen mit dem Trinkgeld eine Notiz, dass er doch bitte die Kofferunterlage noch nicht wegräumen soll.
Vor dem Abendessen höre ich nochmal Folk Musik, diesmal in der Carinthia Lounge.
Der Abschied von den Mitreisenden am Tisch fällt umfangreich und herzlich aus verbunden mit der erklärten Absicht, im Kontakt zu bleiben.
Danach muss ich dann doch Koffer packen. Draußen ist Land in Sicht. Mir gefällt das im Moment eher nicht, aber ich denke, die Reisenden früherer Passagen haben diesen Augenblick herbeigesehnt - vor allem, wenn sie in entgegengesetzter Richtung unterwegs waren.
Das Folk Duo spielt nochmal in der Carinthia Lounge. Anschließend nochmal raus aufs Promenadendeck, vergebliche Suche nach dem Mond.
Aber Leuchtfeuer von der Küste sind zu sehen und zum ersten Mal während der Reise auch andere Schiffe.
Tag 7
Southampton empfängt uns mit englischem Schietwetter, wie sich das gehört. Die Ausschiffung geht geordnet nach Ausschiffungsnummern. Der Transfer zum Flughafen Heathrow ist ebenso wie der Rückflug nach Hamburg über Cunard gebucht. Cunard schickt nur einen Bus nach Heathrow, gleich früh morgens, unabhängig von der Flugzeit. Mein Flug geht 14.50 Uhr, also muss ich nach dem Check In noch fast 4 Stunden warten. Der Flieger von Eurowings ist erstaunlicherweise pünktlich (der 2. pünktliche Flug der Reise).
Und damit ist die große Nordamerika-Reise 2024 endgültig vorbei.
Zuletzt geändert von AntjeG am 06 Jun 2024, 21:57, insgesamt 1-mal geändert.
Antje
Re: Transatlantik Eastbound Crossing Queen Mary 2 (Nordamerika Mai 2024 Teil 3)
Ein paar abschließende Gedanken zur Queen Mary 2:
Das Schiff ist gemessen an der Passagierzahl riesig. Der Service ist (bis auf den Spa) super. Es werden rund 2600 Gäste von rund 1200 Crewmitgliedern gepampert. Es gibt hier für jeden und jede was, von Ruhe bis Action. Das Tagesprogramm listet für jede Stunde von 9 Uhr bis Mitternacht mindestens 3 parallel stattfindende Programmpunkte auf, die unterschiedliche Interessen bedienen. Im Pub liefen übrigens auch regelmäßig Sportübertragungen. Es gab täglich Treffen für verschiedene Interessengruppen (Solo-Reisende, LGBTQ+, Anonyme Alkoholiker, verschiedene religiöse Gruppen usw.). Am Sonntag wurde, weil so viele deutschsprachige Gäste an Bord waren, ein deutschsprachiges Mittagessen angeboten. Ansonsten sollte man Englisch können. Auf Wunsch hätte man aber täglich die Speisekarte auch auf deutsch kriegen können, und es gab täglich eine Sprechstunde für deutschsprachige Gäste.
Das Publikum ist sehr gemischt. Die US-Veteranen haben den Altersdurchschnitt auf dieser Tour zwar extrem nach oben geschoben, aber es waren erstaunlich viele jüngere Leute zwischen geschätzt 30-50 an Bord und auch Familien mit (zumeist sehr kleinen) Kindern. Man hat in den Lounges tagsüber auch viele mit aufgeklapptem Laptop gesehen, die auf der Tour gearbeitet haben. In den Konferenzräumen auf Deck 2 schien auch immer Betrieb gewesen zu sein. Die meisten Passagiere waren zwar Amerikaner und Briten, aber man konnte Leute aus allen Ecken der Welt treffen.
Die Atmosphäre an Bord ist tagsüber leger, abends elegant. Vom viel gefürchteten "britischen Klassensystem" ist gar nichts zu merken. Die einzigen Vorteile, die die Gäste in den sauteuren Suiten haben, sind (neben der größeren Kabine) gesonderte Restaurants mit noch gehobenerer Küche, eine extra Lounge und ein extra Sonnendeck. Diese Bereiche sind aber nicht abgeschlossen, jeder "normale" Passagier kann da reingucken und durchgehen. Ich vermute mal, dass die verantwortlichen Crewmitglieder mal fragen würden, wenn diese Orte plötzlich überfüllt wären. Aber im Gegensatz zu anderen Schiffen, wo man in das "Schiff im Schiff" nur mit Bordkartenschlüssel der entsprechenden Kabinenkategorie reinkommt, ist das hier alles sehr offen.
Ich weiß nicht, woran es liegt, aber ich habe (wieder bis auf die Ausnahme im Spa) sämtliche Crewmitglieder und Passagiere als sehr höflich erlebt. Nie hat jemand gedrängelt, immer wurde (auch die Passagiere untereinander) gegrüßt. Wer langsamer war als der andere, trat einen Schritt zur Seite. Den älteren Leuten wurden die Türen aufgehalten, usw. Vielleicht färbt die Umgebung auf die Menschen ab - keine Ahnung.
Das Schiff ist gemessen an der Passagierzahl riesig. Der Service ist (bis auf den Spa) super. Es werden rund 2600 Gäste von rund 1200 Crewmitgliedern gepampert. Es gibt hier für jeden und jede was, von Ruhe bis Action. Das Tagesprogramm listet für jede Stunde von 9 Uhr bis Mitternacht mindestens 3 parallel stattfindende Programmpunkte auf, die unterschiedliche Interessen bedienen. Im Pub liefen übrigens auch regelmäßig Sportübertragungen. Es gab täglich Treffen für verschiedene Interessengruppen (Solo-Reisende, LGBTQ+, Anonyme Alkoholiker, verschiedene religiöse Gruppen usw.). Am Sonntag wurde, weil so viele deutschsprachige Gäste an Bord waren, ein deutschsprachiges Mittagessen angeboten. Ansonsten sollte man Englisch können. Auf Wunsch hätte man aber täglich die Speisekarte auch auf deutsch kriegen können, und es gab täglich eine Sprechstunde für deutschsprachige Gäste.
Das Publikum ist sehr gemischt. Die US-Veteranen haben den Altersdurchschnitt auf dieser Tour zwar extrem nach oben geschoben, aber es waren erstaunlich viele jüngere Leute zwischen geschätzt 30-50 an Bord und auch Familien mit (zumeist sehr kleinen) Kindern. Man hat in den Lounges tagsüber auch viele mit aufgeklapptem Laptop gesehen, die auf der Tour gearbeitet haben. In den Konferenzräumen auf Deck 2 schien auch immer Betrieb gewesen zu sein. Die meisten Passagiere waren zwar Amerikaner und Briten, aber man konnte Leute aus allen Ecken der Welt treffen.
Die Atmosphäre an Bord ist tagsüber leger, abends elegant. Vom viel gefürchteten "britischen Klassensystem" ist gar nichts zu merken. Die einzigen Vorteile, die die Gäste in den sauteuren Suiten haben, sind (neben der größeren Kabine) gesonderte Restaurants mit noch gehobenerer Küche, eine extra Lounge und ein extra Sonnendeck. Diese Bereiche sind aber nicht abgeschlossen, jeder "normale" Passagier kann da reingucken und durchgehen. Ich vermute mal, dass die verantwortlichen Crewmitglieder mal fragen würden, wenn diese Orte plötzlich überfüllt wären. Aber im Gegensatz zu anderen Schiffen, wo man in das "Schiff im Schiff" nur mit Bordkartenschlüssel der entsprechenden Kabinenkategorie reinkommt, ist das hier alles sehr offen.
Ich weiß nicht, woran es liegt, aber ich habe (wieder bis auf die Ausnahme im Spa) sämtliche Crewmitglieder und Passagiere als sehr höflich erlebt. Nie hat jemand gedrängelt, immer wurde (auch die Passagiere untereinander) gegrüßt. Wer langsamer war als der andere, trat einen Schritt zur Seite. Den älteren Leuten wurden die Türen aufgehalten, usw. Vielleicht färbt die Umgebung auf die Menschen ab - keine Ahnung.
Antje
Re: Transatlantik Eastbound Crossing Queen Mary 2 (Nordamerika Mai 2024 Teil 3)
Die Fotos sind eingefügt, viel Spaß damit.
Antje
Re: Transatlantik Eastbound Crossing Queen Mary 2 (Nordamerika Mai 2024 Teil 3)
Mir fällt noch ein:
Adapter sind wichtig! Auf der QM2 gibt es keine Euro-Steckdosen und keine USB-Ladebuchsen. Lediglich amerikanische und britische Steckdosen. Für beide braucht man einen Adapter, für die amerikanischen darüber hinaus mit Spannungskonverter. Mein solches Teil ist ein dickes Ungetüm, und da wären wir beim nächsten Problem: In der Kabine ist jeweils eine UK- und US-Steckdose direkt über dem Schreibtisch. Aber so dicht über der Tischkante, dass ich meinen Adapter nicht reinstecken konnte (er ragt ca. 1 cm nach unten über die Steckdose hinaus). Der Tisch steht fest ud lässt sich nicht von der Wand wegrücken. Suche nach weiteren freien Steckdosen vergeblich. Lösung: Den Fernseher rausziehen. Der steckt in einer US-Steckdose, und die hat rundum Platz.
Adapter sind wichtig! Auf der QM2 gibt es keine Euro-Steckdosen und keine USB-Ladebuchsen. Lediglich amerikanische und britische Steckdosen. Für beide braucht man einen Adapter, für die amerikanischen darüber hinaus mit Spannungskonverter. Mein solches Teil ist ein dickes Ungetüm, und da wären wir beim nächsten Problem: In der Kabine ist jeweils eine UK- und US-Steckdose direkt über dem Schreibtisch. Aber so dicht über der Tischkante, dass ich meinen Adapter nicht reinstecken konnte (er ragt ca. 1 cm nach unten über die Steckdose hinaus). Der Tisch steht fest ud lässt sich nicht von der Wand wegrücken. Suche nach weiteren freien Steckdosen vergeblich. Lösung: Den Fernseher rausziehen. Der steckt in einer US-Steckdose, und die hat rundum Platz.
Antje
Re: Transatlantik Eastbound Crossing Queen Mary 2 (Nordamerika Mai 2024 Teil 3)
Auch für diesen Bericht vielen Dank.
Ich glaube, das ist tatsächlich der Teil deiner Reise, den ich nicht wirklich brauche.
Ich glaube, das ist tatsächlich der Teil deiner Reise, den ich nicht wirklich brauche.
Zuletzt geändert von Babs am 05 Jul 2024, 22:23, insgesamt 1-mal geändert.
LG Babs
Re: Transatlantik Eastbound Crossing Queen Mary 2 (Nordamerika Mai 2024 Teil 3)
Wie gut, dass die Geschmäcker verschieden sind. Ich habe nach der Ausschiffung gesagt "that´s the way to do it" für künftige Rückreisen aus Nordamerika.
Antje
Re: Transatlantik Eastbound Crossing Queen Mary 2 (Nordamerika Mai 2024 Teil 3)
Das gemütliche Zurückreisen hat schon was, aber ich habs nicht so mit dem Aufbrezeln.
Ich mag da doch lieber die legere Art des Reisens wie bei AC und TC.
Ich mag da doch lieber die legere Art des Reisens wie bei AC und TC.
LG Babs