Reisebericht A-ROSA Brava Rhein Romantik August 2019

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Roter Specht
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Reisebericht A-ROSA Brava Rhein Romantik August 2019

Beitrag von Roter Specht » 29 Sep 2019, 18:28

Reisebericht A-ROSA Brava Rhein Romantik 4. - 9. August 2019


Sonntag, 4. August 2019 Köln
Nur eine Woche nach unserer Norwegen-Kreuzfahrt mit der Amadea geht es schon wieder auf ein Schiff. Während in Norwegen Natur auf dem Programm stand, starten wir nun als Ausgleichsprogramm eine Reise, bei der vor allem Städte unsere Hauptziele sein werden.

Mein Sohn hat die Woche Oma und Opa im Rheinland verbracht. Ich musste zwischendurch drei Tage arbeiten, bevor ich am Samstag wieder in den Zug Richtung Rheinland steige, um noch eine Nacht bei meinen Eltern zu übernachten, bevor uns mein Vater am Sonntag zum Schiff fährt. Ich hatte mich schon gefreut, dass wir dieses Mal in Köln auf der Domseite liegen sollten, aber ein paar Tage vor der Reise kam eine Email von A-ROSA mit der Information, dass es doch von der anderen Rheinseite aus (Deutzer Hafen) losgeht. Offensichtlich haben wir den Liegeplatz mit der Anna Katharina von Phoenix Reisen getauscht, zumindest laufen am Anleger viele irritierte Reisende herum, die ihr Schiff suchen.

Wir kommen gegen 14 Uhr an der A-ROSA Brava an. Dort soll gleich der Check-in beginnen, viele Reisende sind schon da und warten. Angesichts des schönen Wetters habe ich wenig Lust auf Warten und dann Schlange stehen an der Rezeption. Wir geben nur kurz die Koffer ab und unternehmen noch einen kleinen Spaziergang an der Rheinpromenade entlang. Als wir gegen 15.30 Uhr wieder am Schiff sind, können wir direkt einchecken.

Wir haben Kabine 217, eine Kabine mit französischen Balkon. Wir machen uns schnell frisch, dann geht es zum Einschiffungssnack (Kuchen und kleine Sandwiches). Es ist wenig los (die meisten Gäste haben wahrscheinlich schon eher gegessen, das Buffet wurde um 15 Uhr eröffnet). Was mir unangenehm auffällt, sind die vielen vollgekrümelten Tische. Gebrauchtes Geschirr wird zwar sehr flott abgeräumt, auch Getränkebestellungen werden prompt erledigt, aber es hält wohl niemand für nötig, mal einen Tisch abzuwischen. Kein schöner erster Eindruck.

Nachdem der erste Hunger gestillt ist, geht es schnell an Deck, denn wir legen gegen 16.20 Uhr schon ab. Das ist an einem warmen Sommertag doch ein ganz anderes Gefühl als im Winter.

Jetzt muss ich noch Koffer auspacken, bevor wir um 18.15 Uhr mit Rettungsübung und Ausflugspräsentation an der Reihe sind (A-ROSA teilt dabei die Gäste auf zwei Termine auf: 17.30 Uhr für die Gäste mit geraden und 18.15 Uhr für die Gäste mit ungeraden Kabinennummern). Die „Rettungsübung“ besteht aus dem Anschauen eines Films mit entsprechenden Hinweisen zum Verhalten im Notfall. Ziemlich genau gegen 18.15 Uhr passieren wir die Stadt, in der ich aufgewachsen bin.

Nach Rettungsübung und Ausflugspräsentation geht es zum Abendessen. Inzwischen passieren wir den Ort, an dem ich zur weiterführenden Schule gegangen bin. Schade, dass wir jetzt beim Essen sitzen (wobei man bei Buffet auch gut mal kurz aufstehen und an Deck gehen kann – auf einem Flussschiff sind die Wege auch nicht weit). Ich merke aber auch, dass meine Erinnerungen natürlich nicht die meines Sohnes sind. Er wird in Norddeutschland groß, das ist seine Heimat und die Orte am Rhein, die wir passieren, haben für ihn keine besondere Bedeutung, während es für mich die alte Heimat ist (so ganz norddeutsch fühle ich mich selbst nach 26 Jahren nicht). Während ich also beim Essen dauernd aufstehe, aus dem Fenster schaue und auch mal aufgeregt an Deck gehe („Schau mal, da ist …, da habe ich … gemacht“), kommt von ihm nur ein gelassenes „Ja, Mama“.

Wir passieren Bonn („Hier bin ich zur Tanzschule gegangen“), bevor wir zum Welcome Cocktail um 21 Uhr in die Lounge gehen. Die Begrüßung durch Kapitän und Hotelmanager sowie die Vorstellung der leitenden Mitarbeiter aus den verschiedenen Bereichen ist in einer Viertelstunde vorbei. Wir bestellen uns noch einen Cocktail (hier stelle ich eine große Verbesserung gegenüber unseren früheren Reisen mit A-ROSA fest: es wird in der Karte nicht mehr nach alkoholischen und nicht-alkoholischen Cocktails unterschieden, sondern man kann jeden Cocktail mit oder ohne Alkohol bestellen – das erhöht die Auswahl ungemein), den wir angesichts der Musik des Alleinunterhalters, die sich eher nicht an unsere Altersgruppe richtet, mit an Deck nehmen. Wir gibt es noch viel zu sehen (wir passieren gerade das Siebengebirge mit dem ehemaligen Gästehaus der Bundesregierung auf dem Petersberg und dem Drachenfels).

Dann geht es irgendwann Richtung Kabine und ins Bett.


Montag, 5. August 2019 Mainz
Gegen 8.20 Uhr werde ich wach. Mein Sohn folgt gegen 8.40 Uhr Frühstück gibt es heute nur bis 10 Uhr, da müssen wir uns sogar ein bisschen beeilen.

Gegen 11 Uhr legen wir in Mainz an. Auch hier werden Erinnerungen wach – auf unserer allerersten Kreuzfahrt (2010 mit der A-ROSA Aqua auf dem Rhein) haben wir schon einmal Mainz besucht. Damals wie heute war der Besuchstag ein Montag, so dass alle Museen – sehenswert wäre hier vor allem das Gutenberg-Museum – geschlossen sind.

Wir laufen immer an der Rheinpromenade entlang Richtung Innenstadt, besichtigen den Dom und schauen uns auf dem Marktplatz um. Es ist zunächst wolkig, wird aber schnell wärmer. Mein Sohn ist schon wieder hungrig, so dass wir zum Mittagessen auf das Schiff zurückkehren.

Gegen 14.30 Uhr machen wir uns noch einmal auf den Weg in die Stadt. Inzwischen ist es 28 Grad warm und sonnig.

Wir besichtigen die Überreste des Isistempels (im Untergeschoss eines Einkaufszentrums gelegen!), steigen den Hügel hinaus zur Kirche St. Stephan mit den berühmten Chagallfenstern und einem schönen Kreuzgang. Weiter hinauf gehen wir zur Zitadelle (dort sind heutzutage Behörden untergebracht, das ist nicht so spannend, auch der Ausblick von oben ist nicht so, wie ich mir das erhofft hatte).

Nun geht es wieder nach unten. Wir bummeln durch die Altstadt mit schönen Fachwerkhäusern, besichtigen die barocke Augustinerkirche, schauen uns noch in ein paar Geschäften um und gehen dann zurück zum Schiff. Inzwischen ist es 18 Uhr und wir brauchen beide eine Dusche.

Von 19.20 Uhr bis 20.30 Uhr essen wir zu Abend, dann schauen wir uns das Ablegen an.

Obwohl die Reise nicht explizit als Familienreise ausgeschrieben war, sind nicht nur einige jüngere Kinder, sondern auch ein Kinderbetreuer von A-ROSA an Bord. Für die üblichen Kinderaktivitäten wie malen und basteln fühlt sich mein fast 15jähriger Sohn zu alt, aber heute Abend wir er von dem Betreuer angesprochen, ob er nicht gleich mitkommen will zu einem Besuch beim Kapitän. Das will er dann schon und wir freuen uns beide, dass der Betreuer meinen Sohn extra darauf angesprochen hat.

Während die Kinder beim Kapitän im Steuerhaus sind, genieße ich an Deck einen Cocktail und ein fantastisches Abendrot.

Mein Sohn trinkt nach dem Besuch beim Kapitän auch noch einen Cocktail, dann sind wir wieder reif zum Schlafengehen.

Dienstag, 6. August 2019 Speyer
Heute werde ich schon um 8 Uhr wach und das ist auch gut so, denn Frühstück gibt es heute nur bis 9.30 Uhr – eine Zeit, die wir auch voll ausschöpfen. Wir legen in Speyer gegen 9 Uhr in der Nähe des Technikmuseums an. Es ist warm, aber wolkig.

Heute haben wir volles Programm: vormittags schauen wir uns Speyer an, besichtigen den Dom und gehen auf dem Rückweg am Technikmuseum vorbei (hier könnte man sicherlich den gesamten Tag verbringen, wenn man nichts anderes geplant hat).Leider haben wir keine Zeit für das sicherlich tolle Museum, denn heute Nachmittag haben wir einen Ausflug nach Heidelberg gebucht.

Man könnte von Speyer aus auch die S-Bahn nach Heidelberg nehmen, allerdings liegt der Bahnhof in Speyer und auch in Heidelberg etwas außerhalb, außerdem müsste man sich für Speyer oder Heidelberg entscheiden, beides schafft man vermutlich nicht. Deshalb war ich bequem und habe den Heidelberg-Ausflug über A-ROSA gebucht.

Nach dem Mittagessen geht es um 13.30 Uhr mit insgesamt 49 Gästen los. Der Bus fährt ca. 45 Minuten (aufgrund einer Straßensperrung dauert die Fahrt länger als üblich). Wir besichtigen zunächst ca. eine Stunde lang in zwei Gruppen das Schloss, wo sich die Touristengruppen tummeln. Dann fahren wir hinunter in die Altstadt. Dort führt uns unser Reiseleiter herum, später haben wir noch 45 Minuten Freizeit. Heidelberg ist natürlich sehr touristisch, gefällt mir aber ausgesprochen gut (ich bin zum ersten Mal im Leben in Heidelberg, diese Ausflugsmöglichkeit war ausschlaggebend für meine Routenwahl bei dieser Flusskreuzfahrt). Die Rückfahrt im Berufsverkehr zieht sich fast eine Stunde hin, wir schaffen es noch gerade so, vor dem für 18 Uhr geplanten Ablegen an Bord zu gehen. Bei einem individuellen Ausflug hätte ich deutlich längere Zeitpuffer eingebaut.

Auch heute war es wieder heiß (bis 29 Grad) und sonnig. Heute ändern wir unseren üblichen Abendablauf und trinken nicht nach, sondern schon vor dem Abendessen einen Cocktail. Das war eine gute Idee, denn ab 20.30 Uhr beginnt es zu regnen und ein heftiges Gewitter geht hernieder. Wir genießen heute ein besonders leckeres Abendessen mit Forelle und Rehschulter. Danach sind wir müde von diesem erfüllten Tag und begeben uns Richtung Kabine.

Mittwoch, 7. August 2019 Kehl / Straßburg
Ich erwache gegen 8 Uhr, mein Sohn eine Viertelstunde später. Heute gibt es schon wieder nur bis 9.30 Uhr Frühstück, das ist anstrengend für uns (wir frühstücken gerne ausgiebig und in Ruhe). Wir liegen in Kehl neben einem Schiff von Ama Waterways und es regnet. Zunächst bin ich noch optimistisch und will abwarten, bis der Regen aufhört. Das wird aber leider nichts.

Gegen 11 Uhr verlassen wir das Schiff und gehen zum Bahnhof Kehl. Wir wollen mit der Straßenbahn nach Straßburg fahren. Das ist gar nicht so einfach. Zum einen nimmt der Fahrkartenautomat nur Münzen oder Kreditkarte und ich Trottel habe die Kreditkarte auf dem Schiff im Safe gelassen. Man kann auch nicht alle Fahrkarten am Automaten ziehen (ich hatte mich vorab informiert, für uns ist die Tageskarte Trio für bis zu 3 Personen die günstigste Möglichkeit). Da wir am Automaten nichts werden, suchen wir einen Laden, der Fahrkarten verkauft. Diese gibt es nicht am DB-Bahnhof oder den Tabakläden, die der Straßenbahnhaltestelle gegenüber liegen – das wäre wohl zu einfach – sondern eine Straße weiter in einem Tabakladen. Endlich schaffen wir es, eine Fahrkarte zu erwerben und zur Haltestelle zurückzukehren.

Jetzt kommt die nächste Hürde. Wie bei uns in Deutschland, so nutzt man auch in Frankreich die Sommerferien für Straßenbauarbeiten. Die Straßenbahn kann also nicht ins Zentrum von Straßburg durchfahren, sondern wir müssen auf Schienenersatzverkehr mit Bussen umsteigen. Leider bekommen wir nicht gut mit, wo wir umsteigen müssen. Plötzlich fährt die Straßenbahn als andere Linie in eine andere Richtung ab. Also an der nächsten Station raus und auf die nächste Bahn zurück warten. Zu Fuß gehen ist keine Option – erstens liegt die falsche Station recht weit entfernt, zweitens schüttet es wie aus Eimern. Ich bin schon mega-genervt, bevor wir überhaupt im Zentrum von Straßburg ankommen.

Zurück an der richtigen Station warten wir auf einen Bus. Immerhin haben wir Glück und erwischen einen Sitzplatz. Wir steigen in der Nähe des Straßburger Münsters aus. Vor der Kirche lange Schlangen – es erfolgt eine Taschenkontrolle. Schade, dass so etwas für die Besichtigung einer Kirche hier wohl notwendig ist. Wir halten uns recht lange im Münster auf, denn hier es ist nicht nur interessant, sondern vor allem auch trocken.

Eigentlich würde ich gerne durch das schöne Münsterviertel bummeln, aber es regnet so stark, dass mir jegliche Lust darauf vergeht. Ich schlage einen Museumsbesuch vor und selbst mein Sohn, der sonst wenig für Museen übrig hat, stimmt zu, weil auch er vom Regen genervt ist. Wir fahren mit der Straßenbahn zum Musee de l'Art Moderne. Hier kann man Gemälde, Skulpturen, u.a. den Denker von Rodin, und moderne Installationen sehen,. Manches spricht uns an, manches eher nicht, insgesamt ein lohnenswerter Besuch – und mit Blick auf die Wassermassen, die vom Himmel schütten, ist auch mein Sohn zufrieden.

Später lässt der Regen zumindest ein wenig nach, so dass wir zu Fuß durch Petite France zurück zur Bushaltestelle für den Schienersatzverkehr laufen. Hier müssen wir recht lange warten, außerdem herrscht Berufsverkehr und deshalb Stau. Wir benötigen eine Stunde, bis wir wieder am Schiff sind.

Jetzt brauchen wir erst einmal trockene Kleidung und Schuhe, dann gibt es einen Cocktail. Um 19 Uhr gehen wir zum Abendessen. Später hört der Regen endlich auf, so dass wir noch an Deck gehen können, bevor wieder Schlafenszeit ist.

Donnerstag, 8. August 2019 Koblenz
Heute stehe ich um 8.40 Uhr auf. Wir sind schon auf Höhe Rüdesheim, schnell nach draußen und fotografieren. Im Tagesprogramm ist zwar die Loreley angeben sowie eine Zeitangabe, wann wir diese voraussichtlich passieren. Verschwiegen wird aber, dass es schon vor der Loreleypassage äußerst viel zu sehen gibt. Wir fahren durch das Mittelrheintal, hier steht gefühlt alle 2,5 km eine Burg. Das Wetter ist wieder schön, warm, teils sonnig, teils wolkig.

Heute müssen wir uns nicht über frühe Frühstückszeiten ärgern, denn es gibt von 7.30 – 13.30 Uhr durchgängig Brunch. Faktisch sieht das so aus, dass es erst Frühstück und ab 11 Uhr warme Speisen gibt. Aber bei den vielen schönen Ausblicken habe ich gar nicht die Ruhe zum Essen, ständig laufe ich zum Sonnendeck, um zu fotografieren und den Ausblick zu genießen. Hier müssen wir unbedingt mal längeren Landurlaub machen; Weinberge, Burgen und hübsche Örtchen in Hülle und Fülle.

Schon gegen 13.15 Uhr legen wir in Koblenz an. Wir laufen am Deutschen Eck vorbei zur Seilbahnstation, denn wir wollen die Festung Ehrenbreitstein besuchen. Es gibt ein Kombiticket für Seilbahnfahrt und Besuch der Festung. Was ich nicht bedacht habe: die Kabinen dieser modernen Seilbahn sind (bis auf den Boden) voll verglast. Für meine Höhenangst ist das eine Katastrophe, ich merke sehr schnell, dass ich hier gar nicht gucken kann. Also sitze ich mit geschlossenen Augen in der Bahn, hoffe, dass die Fahrt schnell vorbei ist und bitte meinen Sohn, mir Bescheid zu geben, wenn die Bergstation in Sicht ist. Mit ziemlich zittrigen Knien steige ich oben aus.

Wir verbringen sehr viel Zeit in der riesigen Festung, die auch über diverse Ausstellungen verfügt. Meinem Sohn gefällt insbesondere „High Tech Römer“, wo es viele Mitmach-Möglichkeiten gibt. Der Ausblick von oben auf Koblenz ist wirklich schön.

Später fahren wir mit der Seilbahn nach unten (ich lasse von Anfang an die Augen zu, so geht es besser). Wir gehen noch etwas durch die Stadt (u.a. zum Kurfürstlichen Schloss und durch die Altstadt), dann kehren wir zum Schiff zurück.

Neben uns liegt die A-ROSA Flora, die wir uns auch von innen anschauen dürfen (sie ist anders aufgebaut als unsere A-ROSA Brava). Für die Kinder von beiden Schiffen findet heute ein Fest anlässlich des 5jährigen Jubiläums des Kids Club bei A-ROSA statt. Das leckere Abschiedsdinner nehmen wir aber auf unserem Schiff ein.

Um 21 Uhr findet die Verabschiedung durch Kapitän und Crew statt. Anschließend genießen wir noch einen Cocktail an Deck und beobachten das Auslaufen. Es ist schon dunkel und das Deutsche Eck sowie die Festung Ehrenbreitstein sind schön beleuchtet. In Koblenz hat unser Schiff übrigens Landstrom genutzt.


Freitag, 9. August 2019 Köln
Gestern Abend bzw. heute früh bis 6.30 Uhr haben wir darauf verzichtet, unsere Koffer vor die Tür zu stellen. Wir haben kein schweres Gepäck, die Wege auf einem Flussschiff sind kurz und da wir dieses Mal auf der Domseite in Köln anlegen sollen, verzichte ich auch auf den Bustransfer. Das Stück bis zum Bahnhof können wir selber laufen, da sind wir zeitlich flexibler und müssen nicht schon um 8.15 Uhr das Schiff verlassen.

Ich werde gegen 7 Uhr wach. Am Abreisetag ist es erfahrungsgemäß immer etwas unruhig, ich selbst habe dann auch ein bisschen „Reisefieber“, da brauche ich keinen Wecker. Wir frühstücken von 7.35 Uhr – 8.10 Uhr. Die Kabinen müssen erst um 9 Uhr freigegeben werden, von daher konnten wir unser Gepäck während des Frühstücks in der Kabine lassen. Gegen 8.35 Uhr verlassen wir das Schiff und erreichen nach 15 Minuten Fußmarsch den Kölner Hauptbahnhof. Wir kaufen uns noch etwas zu lesen für die Fahrt, dann geht es auf den Bahnsteig. Unser Zug, der ab Köln eingesetzt wird, steht schon im Gleis, so dass wir in Ruhe unsere Plätze suchen und unser Gepäck unterbringen können. Mein Sohn ist begeistert, dass wir zum ersten Mal in einem Doppelstock-IC fahren. Die Rückfahrt ist unspektakulär, das Umsteigen in Hannover klappt, allerdings hat unser Anschlusszug Verspätung. So verpassen wir in Hamburg den geplanten Anschluss, aber da es zu unserem Wohnort mehrere Verbindungen pro Stunde gibt, macht das wenig, wir nehmen dann halt den nächsten Zug. Am frühen Nachmittag sind wir zu Hause.

Fazit:
Obwohl es insgesamt unsere 7. Flusskreuzfahrt war, war es die erste im Sommer. Bis auf Straßburg hatten wir tolles Wetter. Das ist noch einmal ein ganz anderes Kreuzfahrtgefühl als wenn man in der kühleren Jahreszeit nur mal dick eingemummelt für eine halbe Stunde an Deck geht. Die Ziele haben mir sehr gefallen, wir hatten auch sehr gute Liegezeiten, so dass man den Großteil des Tages etwas unternehmen konnte.

Kabine und Essen waren so gut, wie ich es erwartet hatte. Dass es an einigen Tagen nur bis 9.30 Uhr Frühstück gab, war für uns Langschläfer hart. Dafür wurden wir durch den Brunch während der Passage durch das Mittelrheintal entschädigt. Aufgrund des schönen Wetters haben einige Gäste auf dem Sonnendeck gegessen, so dass im Restaurantbereich immer genug Platz war.

Das Unterhaltungsprogramm an Bord ist mit einem Alleinunterhalter am Abend allerdings recht eingeschränkt. A-ROSA will demnächst zu den ungünstigen Reisezeiten (November, März) Themenkreuzfahrten wie z.B. eine Krimikreuzfahrt einführen. Das stelle ich mir interessant vor. So muss ich sagen, dass fünf Nächte an Bord jetzt genug waren. Sieben Nächte könnte ich mir auch noch vorstellen, aber ich fürchte, dass ich mich bei längeren Touren irgendwann langweilen würde.

Mein Sohn ist mit seinen zum Reisezeitpunkt knapp 15 Jahren in einem schlechten Alter für Flusskreuzfahrten. Für das Kinderprogramm fühlt er sich zu alt, für den Rest des Publikums ist er zu jung. Er sagt, dass es ihm soweit ganz gut gefallen habe, er aber nicht so schnell wieder eine Flusskreuzfahrt machen wolle. Deshalb haben wir auch auf die Buchung einer weiteren Reise für die Weihnachtsferien verzichtet.

Ich glaube, wir beide haben auch ganz unterschiedlich darauf reagiert, dass diese Flusskreuzfahrt so kurz auf unsere Hochseekreuzfahrt mit der Amadea nach Norwegen folgte. Bei mir hat es den Erholungseffekt erheblich verstärkt, dass ich nach nur drei Arbeitstagen schon wieder eine Woche frei hatte. Die A-ROSA-Reise, die eher eine Städtetour war, habe ich als gutes Kontrastprogramm zu unserer Naturhighlightstour in Norwegen empfunden. Mein Sohn dagegen war insgesamt vier Wochen lang gar nicht zu Hause (er musste zwischendrin ja nicht zur Schule, sondern war bei Oma und Opa). Bei seiner nicht ganz so begeisterten Einschätzung der Flusskreuzfahrt spielte sicherlich auch mit, dass er schlicht zu viel Urlaub am Stück hatte (vor unserer Hochseekreuzfahrt war er ja schon zwei Wochen mit meinem Mann im Campingurlaub gewesen). Im nächsten Jahr werde ich versuchen, unsere Urlaube zeitlich anders zu verteilen, so dass unser Sohn in der Ferienmitte ein oder zwei Wochen zu Hause ist.

Diesen Bericht inklusive Fotos findet Ihr auch hier: https://www.kreuzfahrtinfos.at/forum/in ... gust-2019/
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Babs
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Re: Reisebericht A-ROSA Brava Rhein Romantik August 2019

Beitrag von Babs » 01 Okt 2019, 07:55

Vielen Dank für den interessanten Reisebericht.

Mir als Süddeutsche sind Heidelberg und Straßburg vertraut und es klingt komisch, dass jemand Köln und Bonn für nicht norddeutsch hält. :lol:

A-Rosa will ich unbedingt auch irgendwann mal testen.
LG Babs 8-)

Roter Specht
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Re: Reisebericht A-ROSA Brava Rhein Romantik August 2019

Beitrag von Roter Specht » 01 Okt 2019, 08:15

Hallo Babs,

bei uns ins Schleswig-Holstein kannst Du diese lustigen Landkarten kaufen, auf denen südlich von Hamburg schon Bayern beginnt ... :D

Selbst, als ich noch im Rheinland lebte, habe ich die Köln/Bonner Ecke nie als Norddeutschland empfunden. Jetzt natürlich erst recht nicht mehr. :)

A-ROSA ist ein bisschen wie AIDA auf dem Fluss - nur entspannter (da weniger Passagiere und gefühlt ein besseres Platzangebot in den Restaurants) und ein bisschen mehr Service (z.B. werden bei A-ROSA die Kabinen zweimal pro Tag hergerichtet).

Viele Grüße
Stefanie
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Re: Reisebericht A-ROSA Brava Rhein Romantik August 2019

Beitrag von Babs » 01 Okt 2019, 09:32

Hallo Stefanie,

und bei uns beginnt nördlich von Frankfurt schon Norddeutschland. :lol:

Dass A-Rosa aidaähnlich sein soll, habe ich auch schon gehört, gerade deshalb möchte ich es ja gerne mal probieren.
Mein Mann will nicht mehr auf ein Schiff mit starren Essenszeiten, festen Tischen und ohne Buffet.
LG Babs 8-)

PiBi
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Re: Reisebericht A-ROSA Brava Rhein Romantik August 2019

Beitrag von PiBi » 02 Okt 2019, 20:24

Hallo Stefanie,

Perfekt, ich habe Deinen Bericht noch rechtzeitig gefunden, steige ich doch am Sonntag mit Junior auf die Arosa Aqua zur identischen Tour. Sogar die gleichen Sachen wollen wir machen, incl. des Ausfluges nach Heidelberg :D

Wir starten allerdings in Bonn, Bus Shuttle ab Köln Hbf.

Wir haben in Köln noch ein wenig Zeit, da es schütten soll, planen wir das römisch germanische Museum. Hast du noch andere Tipps?

Wettertechnisch erwartet uns leider Norddeutschlands liquid sunshine :( , nützt ja nix.

Bis bald im Opera?

Viele Grüße
Bine

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Tale
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Re: Reisebericht A-ROSA Brava Rhein Romantik August 2019

Beitrag von Tale » 08 Okt 2019, 15:13

Vielen Dank für deinen wieder so ausführlichen Bericht!
Wow, das waren ja wirklich Kreuzfahrt-Ferien :D
Wir waren im letzten Sommer ja auf der A-rosa Viva auf der Seine unterwegs und hatten auch eine richtige Sommer-Sonnen-Tour, da gebe ich dir recht, dass das nochmal ein ganz anderes Erlebnis einer Flussreise ist!

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