MSC Meraviglia WMM Herbst 2018

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likeabird
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MSC Meraviglia WMM Herbst 2018

Beitrag von likeabird » 17 Jul 2019, 20:18

Achtung, es handelt sich um einen recycelten Beitrag von mir aus einem anderen Forum...

Zu Beginn:

Es handelte sich um unsere dritte Kreuzfahrt, zum dritten Mal mit MSC – und auch nach dieser Kreuzfahrt sehen wir keinen Grund warum wir eine andere Reederei ausprobieren sollten. Für uns hat auch diesmal das Gesamtpaket mit einem guten Preis/Leistungs-Verhältnis gepasst. 
Route westliches Mittelmeer Genau – Civitavecchia – Palermo – Cagliari – Palma de Mallorca – Valencia – Marseilles – Genua. Das Schiff war aufgrund Ferien in verschiedenen Ländern ausgebucht, Reisezeit Ende Oktober 2018

Das Wetter war die Woche so lala, es gab die ganze Woche in ganz Italien schwerste Unwetter, von daher hatten wir eigentlich Glück. Jedoch konnten wir in Civitavecchia erst mit vier Stunden Verspätung einlaufen, Rom hatte sich somit erledigt, in Palma ging es zwei Stunden verspätet an Land, aufgrund der langen Liegezeit aber kein Problem. Palermo ging ein Unwetter nieder, da waren die Gassen plötzlich Bäche – nunja, so ist das mit dem lieben Wetter.

Nachdem bei den angelaufenen Häfen nun wirklich keine Exoten dabei waren möchte ich hauptsächlich unsere Eindrücke zum Schiff wiedergeben, zum Schluß gibt es dann noch ein ein paar Infos zu unseren Ausflügen.

Nach der Musica und Preziosa haben wir uns diesmal für die Meraviglia entschieden – wir, das sind Mama, Papa und zwei Töchter, 7 und 2 Jahre alt. Gebucht hatten wir eine Heckkabine, welche ein absoluter Glücksgriff war. 
Kabine 13253:
Es handelte sich um eine Super-Familienkabine, wobei zwei Balkonkabinen eine kleine Innenkabine „umschließen“ und mittels Verbindungstüren verbunden sind. Offenbar war die Innenkabine von einem Einzelreisenden gebucht, so dass unser Kabine als normale Balkonkabine zur Verfügung stand.
Die Kabine hat neben dem Doppelbett kein Sofa, sondern in einer Nische ein Stockbett. Dadurch wird sie gerade zum Balkon hin unglaublich geräumig und breiter als eine Standard-Balkonkabine, ja, man hätte sogar darin tanzen können. Auch das Problem von zu wenig Stauraum hatten wir dadurch nicht. Neben dem üblichen Schrank waren in dieser „Stockbettnische“ noch 4 Regale an den Kopfenden, zwei Schubladen unter dem Bett sowie ein schmaler Schrank eingebaut. Wir haben den Inhalt von 3,5 großen Koffern ohne Problem untergebracht, und es war noch viel Platz frei. Sonst gibt es nichts weiter zur Kabine zu schreiben, die Nachbarn haben wir nicht gehört, auch nicht durch die Verbindungstüre zur Innenkabine. Sonst ordentlich ausgestattet, Zimmerboy freundlich aber leider sehr schlampig – so wurde z.B. der leere Seifenbehälter erst nach zwei Tagen und Hinweis von uns aufgefüllt, auch sonst ließ die Reinigungsleistung eher zu wünschen übrig – naja, kein Beinbruch. Wir hatten in der Woche teilweise starken Seegang, und in der Tat hat man das in unserer Kabine sehr deutlich gespürt – für uns kein Problem, aber sicher nicht jedermanns Sache. Auf dem Balkon gab es keine Beeinträchtigung durch Müll oder Abgasen o.Ä.
Irgendwo auf facebook hatte ich eine Empfehlung für eine Reise-Hängematte gesehen – danke dafür, sie hat sich gelohnt.

Restaurants:
Zum Frühstück aßen wir im Buffet Restaurant – wie auf allen MSC Schiffen (zumindest auf denen wir bisher unterwegs waren) ging es ordentlich zu, aber wir haben spätestens nach 5 Minuten einen Tisch bekommen. Besonders leicht ist das wenn man nicht direkt am Buffet, sondern ganz hinten oder im vordersten Bereich Platz nimmt – dort war meistens sogar direkt ein Tisch frei. Qualitativ gab es überhaupt nichts zu bemängeln, und auch die Auswahl war MSC-gewohnt sehr groß.
Mittagsbuffet haben wir nur am Einschiffungstag und in Civitavecchia genutzt, hier gilt das gleiche wie für das Frühstück – qualitativ und quantitativ kein Grund zum Klagen. Allein mehr Körpereinsatz oder Geduld aufgrund der Menschenmassen war hier angesagt.
Abendessen haben wir im Bedienrestaurant zu uns genommen, wir hatten uns für die zweite Tischwahl entschieden. Zuerst fühlten wir uns etwas vor dem Kopf gestoßen, da wir in einen separaten Teil des Buffetrestaurants „abgeschoben“ wurden, aber unsere Sorgen waren unbegründet. Alle Tische waren analog den „echten“ Bedienrestaurants eingedeckt, wir hatten ausreihend Kellner und natürlich die gleichen Speisekarten. Ja, es war sogar angenehm ruhig und man hatte viel Platz, da nicht so eng bestuhlt wurde und die Tische klein waren. Keine Fotografen die einen nervten, aber auch keine Tortenpräsentation….. 
Das Essen war auf üblichen MSC-Niveau, eher darüber. Meine Frau war von den Fischgerichten sehr angetan, bei meinen Fleischgerichten gab es Ausreißer nach unten und auch oben, grundsätzlich hat es uns aber immer sehr gut geschmeckt und zusammenfassend ist zu sagen, dass das Essen auf der Meraviglia von unseren drei Reisen das bisher Beste war.

Kinderbereich:
Die erste Enttäuschung: Ein Riesen-Schiff, und dann sind die Aufenthaltsräume für die verschiedenen Kinderclubs so klein? Nein danke, unsere Große war nach zwei Stunden bedient und das wars dann. Sonst wird viel geboten, wer möchte – Spielautomaten, Bowlingbahn, Turnhalle, Flug- und F1-Simulator – preislich aber happig und für uns auch uninteressant – Bowling macht keinen großen Sinn wenn das Schiff ständig in alle möglichen Richtungen giert 

Öffentliche Bereiche / Theater / Cirque de Soleil
Und nun kommen wir zu dem Bereich, der für uns persönlich die Meraviglia-Klasse leider recht uninteressant macht: Das tolle Atrium, das wirklich schöne Casino, die netten Bars, das gelungene Design – leider alles den Menschenmassen nicht angemessen. Wir haben es auf der Musica und Preziosa genossen vor oder nach dem Abendessen oder Theater einen Cocktail zu trinken, die Leute zu beobachten oder nette Gespräche mit unbekannten Mitreisenden zu führen. Und jetzt? Stehparty und Gedränge ist angesagt, dafür wird der Raum von leeren Spezialitätenrestaurants beansprucht. Eine Champagnerbar die zwar groß ist, aber nur einen Bruchteil der Cocktails, dafür aber Kaviar und andere Edel-Häppchen anbietet. Ein Schokoladen-Shop, der soviel leeren Raum beansprucht, dass man darin einen Tanz-Wettbewerb abhalten könnte. Nur zwei Treppenhäuser und Aufzugsbereiche (ja, es gibt noch die Panorama-Aufzüge) sind unserer Meinung ebenso zu wenig bzw. gehören mehr über die Länge des Schiffes verteilt – auch wenn die Aufzug-Anzahl und die Steuerelektronik gut ist, aber die Wege werden da schon übertrieben lang. Die Kritik, dass es zu wenig Sitzgelegenheiten im öffentlichen Bereich gibt können wir nur unterstreichen. Wen das jedoch nicht stört und auf Party steht (der Bereich des Atriums wird Abends teilweise zur Animation verwendet) wird auf dem Schiff sicher glücklich.

Toll ist die Cirque de Soleil Show, wir haben die Nachmittagsvorstellung genutzt, die auch für Kinder geeignet ist (es gibt Popcorn und Kinder-Cocktails). Auch dass man sich für die normalen Theatervorstellungen (haben uns im Übrigen auch sehr gut gefallen) jeweils anmelden muss fanden wir i.O. und dank App am Handy war das auch kein Thema. 
Die Pools gefallen, sind aber nichts Besonderes. Positiv: Bei starken Andrang in die Whirlpools achteten die Bademeister darauf, dass es keine Langzeit-Beleger gab.
Das Ein- und Aussteigen bei den Unterwegshalten ging erstaunlich zügig, da hatten wir bei der Preziosa wesentlich längere Wartezeiten, lag aber vmtl. auch daran dass die Meraviglia in fast jedem Hafen auf dessen Infrastruktur (Sicherheitskontrolle) zurückgreifen kann, was natürlich enorm hilft.

Unser Fazit zum Schiff: Die Bezeichnung „seelenloser Menschfrachter“ (Zitat aus einem Bewertungsportal) ist übertrieben, grundsätzlich ein schönes Schiff, aber für uns kommt diese Schiffsklasse künftig nur auf Routen in Betracht, bei denen man täglich einen Hafen anläuft – Seetage können wir uns auf der Meravilgia nicht vorstellen. Allerdings sind wir auch eher die gemütlichen Cruiser und keine Partytiger, dieses Klientel wird mehr Freude haben. Wer gebucht hat soll sich aber nicht grämen: Zum einen sollte sich jeder seine eigene Meinung bilden, zum anderen ist das Schiff keinesfalls schlecht, aber für uns zu groß. Wer MSC kennt wird aber keine unangenehmen Überraschungen erleben, viel ist so wie auf den anderen Schiffen, manches besser (z.B. das Essen oder die digitalen Möglichkeiten via Handy-App), manches schlechter (für uns der Gemütlichkeitsfaktor).

Nun noch Informationen zu den Ausflügen:
• Civitavecchia: Aufgrund der Verspätung im Ort geblieben, war nix los, es fahren viele Shuttle-Busse, meistens im Pulk, daher einfach abwarten
• Palermo: Stadt zu Fuß erkundigt, lästig und aufdringlich sind Taxi- und Kutschenfahrer am Hafenausgang. Sehenswert Oper, Kathedrale und Palast/Regierungssitz
• Calgiari: Mietwagen direkt am Hafen bei http://www.carbustec.com/ geordert und übernommen, dann nach San Sperate https://www.sardinien.com/a2490/article ... sardinien/ (auch für Kunstmuffel wie mich ein Erlebnis, schöner Rundweg durchs Dorf, Karte erhält man im Zentrum) und im Anschluß nach Pula zu den dortigen Ausgrabungen gefahren.
• Palma: Haben aus Bequemlichkeit den MSC-Shuttle genommen
• Valencia: Die positive Überraschung – eine ganz tolle Stadt, werden wir nochmals über ein Wochenende besuchen. Sind mit dem kostenlosen Hafen-Shuttle zum Ausgang, von dort mit Bus-Linie 4 ins Zentrum – es wurden sogar Sonderbusse der Busgesellschaft eingesetzt, Fahrpreis 1,50 einfache Strecke. Unbedingt viel Zeit nehmen und das Stadtzentrum erkunden
• Marseilles: Mietwagen bei Sixt bestellt, wurde direkt am Terminal übergeben. Sind dann nach St. Remy und etwas durch die Provence gefahren, viel Zeit hat man leider nicht. Rückgabe am Hafeneingang, der Sixt-Mitarbeiter hat uns dann noch zum Terminal gefahren

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