Silvester auf A-rosa Flora
Verfasst: 17 Jan 2018, 09:22
Direkt nach Weihnachten, am Mittwoch, den 27.12.17, ging es für meine beiden Großen und mich um 5:40 Uhr mit dem Zug Richtung Köln – wie meist auf der Strecke lief es nicht ganz problemlos, in Hamburg sahen wir nur noch die Rücklichter des ICs nach Köln und mussten eine Stunde auf den nächsten warten, für den wir leider keine Sitzplatzreservierung mehr bekamen. Entsprechend mussten wir ein paarmal die Plätze wechseln und saßen meist nicht zusammen. Aber immerhin war der Zug dann relativ pünktlich in Köln, so dass uns immer noch eine Stunde bis zur Einschiffung um 14 Uhr blieb.
Wir haben uns dann entschieden, nicht auf den Shuttlebus zu warten, sondern mit dem öffentlichen Nahverkehr allein zum Schiff zu fahren, wo wir auch überpünktlich ankamen. Die Koffer wurden wir direkt los und fanden sie später auf der Kabine wieder, auch aufs Schiff durften wir schon, aber das Einschiffen selber ging Punkt 14 Uhr erst los, dafür war dann auch die Kabine direkt bezugsfertig (Dreibettkabine 102, Kategorie S auf Deck 1 Backbordseite).
Übrigens ist die Backbordseite auf Flussreisen meiner Meinung nach die interessantere, zumindest während der Fahrt, da man dort in der Regel den Schiffsverkehr beobachten kann und trotzdem eine Landseite sieht.
Nach Kofferauspacken und Umziehen sind wir zum Einschiffungssnack ins Restaurant gegangen und anschließend an Deck, wo wir uns auch das Auslaufen gegen halb fünf natürlich angesehen haben.
Leider hat meine DSLR pünktlich zum Reisebeginn den Dienst verweigert, so dass ich aus der ganzen Zeit nun nur Handybilder habe. Besser als nichts
Bevor wir zum ersten Abendessen durften, haben wir die obligatorische Sicherheitseinweisung in Form eines Films in der Lounge hinter uns gebracht und uns die Ausflugsinformationen der Cruise Managerin angehört, aber uns für keinen Ausflug angemeldet, da wir, wann immer das möglich ist, lieber auf eigene Faust in den Städten losziehen.
Nach dem wirklich guten ersten Abendessen (Nörgler gibt es allerdings immer und auf dieser Reise besonders viele) haben wir den Abend in der Lounge verbracht. Dem extrem hohen Altersdurchschnitt ist es vermutlich geschuldet, dass der Musiker Enzo unseren Musikgeschmack meist nicht ganz getroffen hat. Das war aber nicht weiter schlimm, da wir ohnehin v.a. zum Spielen in der Lounge waren und manchmal auch noch abends in den Fitnessraum gegangen sind.
Und wenn wir uns selber mal ein Lied gewünscht haben, hat Enzo es dann auch versucht, möglich zu machen (so hatte er beispielsweise am ersten Abend nur ein Lied von Santiano da, hat dafür am nächsten Vormittag in der Lounge aber dann ein ganzes Album gespielt)!
Der nächste Tag war ein halber Flusstag, mittags sollten wir in Antwerpen sein. Ich bin morgens um 7 Uhr gleich mit Öffnung des Fitnessraums erstmal aufs Laufband gegangen und anschließend mit meiner Mittleren in den (beheizten!) Pool, bevor wir zusammen frühstücken waren.
Das Wetter war traumhaft, sehr kalt aber sonnig, und leider auch wettertechnisch schon gleich der schönste Tag der ganzen Reise. Wir waren viel an Deck und haben u.a. die Schleuse Kreekrak bestaunt und natürlich das Einlaufen in den zweitgrößten Seehafen Europas und dort neben den vielen Schiffen auch das Hafenhaus in Form eines Diamanten nach einem Entwurf der inzwischen verstorbenen Zaha Hadids.
In Antwerpen waren wir dann überpünktlich noch vor dem Mittagessen. Das Schwesterschiff A-rosa Silva, das die gleiche Reise gemacht hat, war aber noch schneller, und da wir mit der Steuerbordseite an der Silva festgemacht haben, hatten wir aus unserem Kabinenfenster zunächst mal unverbaute Sicht (nach einem Tauschmanöver am nächsten Tag dann nicht mehr, was uns relativ egal war, grundsätzlich aber bot das Nebeneinanderliegen der beiden Schiffe reichlich Beschwerdepotential bei den Mitreisenden).
Da wir einen overnight-stop in Antwerpen und noch den ganzen nächsten Tag zur Verfügung hatten, konnten wir uns die Zeit gut einteilen und ohne Eile einfach mal nachmittags in die Stadt spazieren.
Die Flussschiffe liegen meist im Kattendijkdok, vorbei am Museum am Strom kommt man von dort in etwa 20 min zum Grote Markt mit dem spätgotischen Rathaus, dem Brabo-Brunnen und den hübschen Zunfthäusern aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Gleich dahinter steht die Liebfrauenkathedrale, in der u.a. Gemälde von Peter Paul Rubens zu bewundern sind, der in Antwerpen lebte und arbeitete. In der Kathedrale waren wir allerdings nicht, da das geringe Interesse der Kinder den Eintrittspreis nicht rechtfertigte
Nach einem Bummel über den hübschen und noch sehr belebten Weihnachtsmarkt auf dem Grote Markt, war das erklärte Ziel der Kinder vielmehr das Hard Rock Café, nicht weit entfernt am Groenplaats gelegen, auf dem auch noch eine große Eisbahn aufgebaut war.
Mein Plan wäre dann gewesen, noch bis zum Hauptbahnhof zu gehen, der als einer der schönsten Europas gilt und daher auch „Eisenbahnkathedrale“ genannt wird. Das fand aber aufgrund der weiten Entfernung keinen Anklang bei den Kindern. Da ich den Bahnhof schon 2016 gesehen habe, war das auch für mich in Ordnung. Wir sind daher nur noch ein bisschen durch die Straßen und Gassen gebummelt und dann zurück zum Schiff.
Für jeden Hafen erhält man auf dem Schiff einen Hafenführer mit Stadtplan, so dass die Orientierung nicht so schwer fällt. In Antwerpen stehen außerdem an vielen Ecken Hinweisschilder, da muss man sich dann nur Richtung „Het Eilandje“ oder auch „Schipperskwartier“ orientieren, um das Schiff wiederzufinden.
Den Rest des Tages haben wir beim Sport, beim Essen und mit Spielen und Lesen in der Lounge verbracht
Den nächsten Tag haben wir ruhig angehen lassen und haben nach Laufen, Schwimmen und Frühstück erstmal das „Umparkmanöver“ der Flora und Silva abgewartet und sind dann nochmal in die Stadt gelaufen. Erstmal immer an der Schelde entlang, vorbei an der Burg Het Steen zum Fußgängertunnel Sint Anna mit seinen ca. achtzig Jahre alten Holz-Rolltreppen. Da es inzwischen angefangen hat, zu regnen, war das eine gute Idee… Wir sind einmal unter der Schelde hindurch von der rechten Seite die gut 500 m auf die linke Seite gelaufen und wieder zurück.
Wieder im Tageslicht und Regen sind wir nochmal über den Grote Markt geschlendert und weiter Richtung Museum am Strom. Dort gelangt man kostenfrei über die Rolltreppen zur Aussichtsterrasse, von der man eine tolle Aussicht auf alle Seiten der Stadt hat. Leider war die Sicht an dem Tag durch Schneeregen etwas eingeschränkt und lange aufhalten mochte man sich bei der Kälte dort oben auch nicht.
Aber: das Museum bietet auch aus den einzelnen Etagen, die man mit der Rolltreppe durchfährt, tolle Blicke und man steht im Warmen – was gut war, weil sich unser Aufenthalt dort deutlich verzögert hat, als sich herausstellte, dass es stabiles Wlan gab im Premiumtarif bei A-rosa ist Wlan zwar auch inkludiert, die Qualität schwankt aber stark und insbesondere in Antwerpen ist oft gar keine Verbindung herzustellen.
Wieder an Bord verging die Zeit bis zum Ablegen auch wieder fix mit unseren üblichen Beschäftigungsmaßnahmen
Nach dem Abendessen war ich nochmal eine Weile allein an Deck und habe mir den Schleusengang angesehen.
In der folgenden Nacht wurde ich gegen halb vier wach, weil wir schon in Rotterdam waren. Ein kurzer Blick aus dem Fenster zeigte, dass wir diesmal mit der Backbordseite an der Silva festmachen würden und damit keine Aussicht aus der Kabine haben würden. Auch egal
Der übliche Liegeplatz an der Oosterkade und vor der Willemsbrug ist sehr zentral gelegen, Rotterdam lässt sich gut zu Fuß erkunden, im Zweifel unter Zuhilfenahme der Wassertaxis oder der Straßenbahn/Metro.
Nach dem Frühstück zog es uns erstmal Richtung der 2014 eröffneten Markthalle, gleich neben der Metrostation Blaak, wo wir Käse und Salami gekauft (und vorher ausgiebig probiert) und Einhornzuckerwatte gegessen haben.
Danach sind wir nur noch ein bisschen shoppen gewesen und sind dann zu den Kubushäusern gegangen, wo wir den Kijk Kubus auch besichtigt haben (3 Euro/Person).
Da wir schon öfter in Rotterdam waren, haben wir einiges schon gesehen und auch schon einmal eine Hafenrundfahrt gemacht. Den Euromast würde ich zwar gerne einmal besuchen, aber Höhe ist für meine Große gar nichts und ganz allein wollte ich sie so lange nicht an Bord lassen. Von daher waren wir zum Mittagessen schon wieder an Bord zurück, wo die Kinder sich ohnehin am liebsten aufgehalten haben.
Nachmittags war ich allein nochmal ein bisschen draußen, u.a. auf der Willemsbrug mit Blick zur Erasmusbrug und noch einmal an den Kubushäusern und am Oudehaven mit dem Witte Huis (mit 43 m eine zeitlang das höchste Bürogebäude Europas) vorbei.
Später gab es dann wieder eine SPorteinheit diesmal mit toller und sehr motivierender Aussicht auf die Maas. Der Vorteil des extrem hohen Altersdurchschnitt war übrigens, dass der Fitnessraum zu jeglicher Tageszeit unbesetzt war und wir uns in Ruhe austoben konnten!
Da auf Hochseeschiffen die Cardiogeräte immer erst ab 16 Jahren erlaubt sind, hier aber kein solcher Hinweis stand, habe ich sicherheitshalber nochmal nachgefragt und durfte meine Kinder ohne Einwände mit zum Sport nehmen.
Der Silvestertag in Amsterdam begrüßte uns mit Regen, Regen, Regen. Außerdem hatte ich mir irgendeinen Infekt eingefangen mit Hals- und Kopfschmerzen und habe abwechseln gefroren und geschwitzt. Wir haben uns daher erstmal das Treiben auf dem Schiff angeschaut, es wurde schon morgens fleißig für die Silvesterfeier dekoriert und uns einen ruhigen Vormittag gemacht.
Mit uns lagen etliche weitere Flussschiffe in Amsterdam sowie zwei Kreuzfahrtschiffe, u.a. die Queen Victoria von Cunard. In einer kurzen Regenpause habe ich mal eben ein paar Bilder machen können.
Für 14 Uhr hatten wir online Tickets für das Anne-Frank-Haus gebucht. Der Liegeplatz in Amsterdam war wie meistens an der Ruijterkade und damit zentral in der Nähe des Hauptbahnhofs. Trotzdem waren wir schon nach wenigen Schritten klatschnass und haben, da es mir ohnehin nicht gut ging, dann einigermaßen schweren Herzens entschieden, die Tickets verfallen zu lassen und zum Schiff zurückzugehen.
Nach einer langen Mittagstunde und den richtigen Medikamenten war ich gegen Abend wieder fitter, so dass wir uns rechtzeitig in Schale geschmissen und zum Sektempfang um 18.45 Uhr in die Lounge gegangen sind.
Es gab Sekt Cassis (für die Kinder Cola) und der Kapitän hat ein paar nette Worte gesagt, u.a. diese hier, die mir so gut gefallen haben, dass ich sie mal gegoogelt habe:
„Gewidmet allen, die ein hartes Jahr hinter sich haben.
Bewahre, was du hast.
Vergiss, was dir wehgetan hat.
Kämpfe für das, was du willst.
Schätze was du hast.
Vergib denen, die dir weh taten
und genieße die, die dich lieben.
Das ganze Leben warten wir auf etwas
und das Einzige was vorüber geht ist das Leben.
Wir schätzen die wunderbaren Momente nicht,
erst wenn sie zu Erinnerungen wurden.
Deswegen: Mach was du immer machen willst,
bevor es heißt: was ich immer machen wollte und nicht tat.
Es ist niemals zu spät, um neu anzufangen
und niemals zu schwierig es zu versuchen.“
(unbekannt)
Anschließend ging es direkt zum Abendessen. Das Restaurant war ebenfalls toll geschmückt, das Essen lecker und die Atmosphäre wirklich festlich. So hatte ich mir Silvester „mal anders“ vorgestellt!
Ab 21 Uhr war „open ship“, d.h. die Gäste der Flora und der Silva konnten ihren Abend dort verbringen, wo ihnen das Programm mehr zusagte. Zugegebenermaßen gefiel uns beides nicht so wirklich (Flora: „Unterhaltungsdamen“, Silva: „Unterhaltungsband“), aber dann sickerte die Info durch, dass auf dem Sonnendeck der Silva Party sei
Der dortige DJ Kay (auf der Silva schien das Publikum lustigerweise auch etwas jünger zu sein), hat wirklich Stimmung gemacht und immer mehr Leute von beiden Schiffen angezogen. So ließ sich die Zeit bis Mitternacht sehr gut verbringen, wir haben uns allerdings dann zwischenzeitlich wetterfest umgezogen, auch wenn es im Laufe des Abends tatsächlich zu regnen aufhörte, kalt war es trotzdem.
Das Feuerwerk um Mitternacht war ein tolles 360 Grad Erlebnis! Dazu Schiffshörner von großen und kleinen Schiffen. Zu den Fluss- und Hochseekreuzfahrtschiffen hatten sich noch zwei große Fähren von DFDS Seaways gesellt. Einmalig!
Diese schlechten Handybilder können das nicht annähernd wiedergeben, trotzdem will ich den Platz hier nicht ganz leer lassen
Ab halb eins gab es an Bord noch ein Mitternachtsbuffet, u.a. mit Berlinern. Das haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Anschließend leerten sich die öffentlichen Bereiche dann aber auch schnell und wir sind ins Bett gegangen.
Am Neujahrsmorgen war ich gegen acht wach und bin dann auch bald aufgestanden und, da wir gerade in eine Schleuse fuhren, erstmal in die Lounge gegangen. Vor uns fuhr wieder die Silva, die aber schon bald darauf auf der Waal scheinbar über alle Berge war. Wir haben sie jedenfalls erst am nächsten Morgen in Köln wiedergesehen.
An diesem Tag gab es Brunch statt Frühstück und Mittagessen. Im Restaurant war es noch total leer und ich habe die Ruhe fast allein genossen. Danach war in der Kabine von den Mädels noch nichts zu hören, daher bin ich dann eine Weile an Deck gegangen, wo auch nichts los war. Vormittags kam das Wetter noch fast an das des ersten Tages heran.
Später war ich bis zur Mittagszeit noch zweimal zum Brunch, da die Mädels nacheinander aus den Federn gekrochen sind und ich ihnen jeweils Gesellschaft geleistet habe.
Der Tag verging dann wieder mit Spielen und Lesen.
Sport fiel aus, weil ich noch nicht wieder wirklich fit war. Dafür war dann noch Kofferpacken angesagt… und abends fand die große Silvester-Tombola statt, für die wir 6 Lose à 5 Euro gekauft hatten (der Erlös wurde komplett gespendet).
Hat sich für uns gelohnt! Neben einem „La Mer“-Pflegeset im Wert von 100 Euro haben wir einen A-rosa Reisegutschein über 300 Euro gewonnen! Besser konnte die Reise eigentlich nicht zuende gehen Lustigerweise war meine Älteste zwar als Losfee auserkoren worden, aber ausgerechnet unsere beiden Gewinne hat der Hoteldirektor selbst gezogen, ging also alles mit rechten Dingen zu!
Am nächsten Morgen waren wir dann wieder in Köln. Da ich die anschließende Kurzreise aber auch noch gemacht habe und die beiden Großen erst am frühen Nachmittag im Tausch gegen die Jüngste abgeholt wurden, konnten wir uns Zeit lassen. Wir haben in Ruhe gefrühstückt und dann unsere Koffer im Fitnessraum zwischengelagert und uns noch ein bisschen in der Lounge aufgehalten, ehe wir uns gegen 11 dann zu Fuß Richtung Bahnhof aufgemacht haben – bei gutem Wetter und einem einigermaßen leichtgängigen Koffer übrigens wirklich eine Option: immer am Rheinufer entlang, dann über die Hohenzollernbrücke auf die andere Seite.
Wir haben die Koffer am Bahnhof für zwei Stunden eingeschlossen (3 Euro pro Gepäckstück in einer hochmodernen automatischen Anlage) und uns dann die Zeit in der Stadt vertrieben. Um 14 Uhr kam der Opa mit meiner jüngsten Tochter (fast) pünktlich an und wir haben die Kinder „getauscht.“
Bericht zur Kurzreise folgt dann später
Wir haben uns dann entschieden, nicht auf den Shuttlebus zu warten, sondern mit dem öffentlichen Nahverkehr allein zum Schiff zu fahren, wo wir auch überpünktlich ankamen. Die Koffer wurden wir direkt los und fanden sie später auf der Kabine wieder, auch aufs Schiff durften wir schon, aber das Einschiffen selber ging Punkt 14 Uhr erst los, dafür war dann auch die Kabine direkt bezugsfertig (Dreibettkabine 102, Kategorie S auf Deck 1 Backbordseite).
Übrigens ist die Backbordseite auf Flussreisen meiner Meinung nach die interessantere, zumindest während der Fahrt, da man dort in der Regel den Schiffsverkehr beobachten kann und trotzdem eine Landseite sieht.
Nach Kofferauspacken und Umziehen sind wir zum Einschiffungssnack ins Restaurant gegangen und anschließend an Deck, wo wir uns auch das Auslaufen gegen halb fünf natürlich angesehen haben.
Leider hat meine DSLR pünktlich zum Reisebeginn den Dienst verweigert, so dass ich aus der ganzen Zeit nun nur Handybilder habe. Besser als nichts
Bevor wir zum ersten Abendessen durften, haben wir die obligatorische Sicherheitseinweisung in Form eines Films in der Lounge hinter uns gebracht und uns die Ausflugsinformationen der Cruise Managerin angehört, aber uns für keinen Ausflug angemeldet, da wir, wann immer das möglich ist, lieber auf eigene Faust in den Städten losziehen.
Nach dem wirklich guten ersten Abendessen (Nörgler gibt es allerdings immer und auf dieser Reise besonders viele) haben wir den Abend in der Lounge verbracht. Dem extrem hohen Altersdurchschnitt ist es vermutlich geschuldet, dass der Musiker Enzo unseren Musikgeschmack meist nicht ganz getroffen hat. Das war aber nicht weiter schlimm, da wir ohnehin v.a. zum Spielen in der Lounge waren und manchmal auch noch abends in den Fitnessraum gegangen sind.
Und wenn wir uns selber mal ein Lied gewünscht haben, hat Enzo es dann auch versucht, möglich zu machen (so hatte er beispielsweise am ersten Abend nur ein Lied von Santiano da, hat dafür am nächsten Vormittag in der Lounge aber dann ein ganzes Album gespielt)!
Der nächste Tag war ein halber Flusstag, mittags sollten wir in Antwerpen sein. Ich bin morgens um 7 Uhr gleich mit Öffnung des Fitnessraums erstmal aufs Laufband gegangen und anschließend mit meiner Mittleren in den (beheizten!) Pool, bevor wir zusammen frühstücken waren.
Das Wetter war traumhaft, sehr kalt aber sonnig, und leider auch wettertechnisch schon gleich der schönste Tag der ganzen Reise. Wir waren viel an Deck und haben u.a. die Schleuse Kreekrak bestaunt und natürlich das Einlaufen in den zweitgrößten Seehafen Europas und dort neben den vielen Schiffen auch das Hafenhaus in Form eines Diamanten nach einem Entwurf der inzwischen verstorbenen Zaha Hadids.
In Antwerpen waren wir dann überpünktlich noch vor dem Mittagessen. Das Schwesterschiff A-rosa Silva, das die gleiche Reise gemacht hat, war aber noch schneller, und da wir mit der Steuerbordseite an der Silva festgemacht haben, hatten wir aus unserem Kabinenfenster zunächst mal unverbaute Sicht (nach einem Tauschmanöver am nächsten Tag dann nicht mehr, was uns relativ egal war, grundsätzlich aber bot das Nebeneinanderliegen der beiden Schiffe reichlich Beschwerdepotential bei den Mitreisenden).
Da wir einen overnight-stop in Antwerpen und noch den ganzen nächsten Tag zur Verfügung hatten, konnten wir uns die Zeit gut einteilen und ohne Eile einfach mal nachmittags in die Stadt spazieren.
Die Flussschiffe liegen meist im Kattendijkdok, vorbei am Museum am Strom kommt man von dort in etwa 20 min zum Grote Markt mit dem spätgotischen Rathaus, dem Brabo-Brunnen und den hübschen Zunfthäusern aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Gleich dahinter steht die Liebfrauenkathedrale, in der u.a. Gemälde von Peter Paul Rubens zu bewundern sind, der in Antwerpen lebte und arbeitete. In der Kathedrale waren wir allerdings nicht, da das geringe Interesse der Kinder den Eintrittspreis nicht rechtfertigte
Nach einem Bummel über den hübschen und noch sehr belebten Weihnachtsmarkt auf dem Grote Markt, war das erklärte Ziel der Kinder vielmehr das Hard Rock Café, nicht weit entfernt am Groenplaats gelegen, auf dem auch noch eine große Eisbahn aufgebaut war.
Mein Plan wäre dann gewesen, noch bis zum Hauptbahnhof zu gehen, der als einer der schönsten Europas gilt und daher auch „Eisenbahnkathedrale“ genannt wird. Das fand aber aufgrund der weiten Entfernung keinen Anklang bei den Kindern. Da ich den Bahnhof schon 2016 gesehen habe, war das auch für mich in Ordnung. Wir sind daher nur noch ein bisschen durch die Straßen und Gassen gebummelt und dann zurück zum Schiff.
Für jeden Hafen erhält man auf dem Schiff einen Hafenführer mit Stadtplan, so dass die Orientierung nicht so schwer fällt. In Antwerpen stehen außerdem an vielen Ecken Hinweisschilder, da muss man sich dann nur Richtung „Het Eilandje“ oder auch „Schipperskwartier“ orientieren, um das Schiff wiederzufinden.
Den Rest des Tages haben wir beim Sport, beim Essen und mit Spielen und Lesen in der Lounge verbracht
Den nächsten Tag haben wir ruhig angehen lassen und haben nach Laufen, Schwimmen und Frühstück erstmal das „Umparkmanöver“ der Flora und Silva abgewartet und sind dann nochmal in die Stadt gelaufen. Erstmal immer an der Schelde entlang, vorbei an der Burg Het Steen zum Fußgängertunnel Sint Anna mit seinen ca. achtzig Jahre alten Holz-Rolltreppen. Da es inzwischen angefangen hat, zu regnen, war das eine gute Idee… Wir sind einmal unter der Schelde hindurch von der rechten Seite die gut 500 m auf die linke Seite gelaufen und wieder zurück.
Wieder im Tageslicht und Regen sind wir nochmal über den Grote Markt geschlendert und weiter Richtung Museum am Strom. Dort gelangt man kostenfrei über die Rolltreppen zur Aussichtsterrasse, von der man eine tolle Aussicht auf alle Seiten der Stadt hat. Leider war die Sicht an dem Tag durch Schneeregen etwas eingeschränkt und lange aufhalten mochte man sich bei der Kälte dort oben auch nicht.
Aber: das Museum bietet auch aus den einzelnen Etagen, die man mit der Rolltreppe durchfährt, tolle Blicke und man steht im Warmen – was gut war, weil sich unser Aufenthalt dort deutlich verzögert hat, als sich herausstellte, dass es stabiles Wlan gab im Premiumtarif bei A-rosa ist Wlan zwar auch inkludiert, die Qualität schwankt aber stark und insbesondere in Antwerpen ist oft gar keine Verbindung herzustellen.
Wieder an Bord verging die Zeit bis zum Ablegen auch wieder fix mit unseren üblichen Beschäftigungsmaßnahmen
Nach dem Abendessen war ich nochmal eine Weile allein an Deck und habe mir den Schleusengang angesehen.
In der folgenden Nacht wurde ich gegen halb vier wach, weil wir schon in Rotterdam waren. Ein kurzer Blick aus dem Fenster zeigte, dass wir diesmal mit der Backbordseite an der Silva festmachen würden und damit keine Aussicht aus der Kabine haben würden. Auch egal
Der übliche Liegeplatz an der Oosterkade und vor der Willemsbrug ist sehr zentral gelegen, Rotterdam lässt sich gut zu Fuß erkunden, im Zweifel unter Zuhilfenahme der Wassertaxis oder der Straßenbahn/Metro.
Nach dem Frühstück zog es uns erstmal Richtung der 2014 eröffneten Markthalle, gleich neben der Metrostation Blaak, wo wir Käse und Salami gekauft (und vorher ausgiebig probiert) und Einhornzuckerwatte gegessen haben.
Danach sind wir nur noch ein bisschen shoppen gewesen und sind dann zu den Kubushäusern gegangen, wo wir den Kijk Kubus auch besichtigt haben (3 Euro/Person).
Da wir schon öfter in Rotterdam waren, haben wir einiges schon gesehen und auch schon einmal eine Hafenrundfahrt gemacht. Den Euromast würde ich zwar gerne einmal besuchen, aber Höhe ist für meine Große gar nichts und ganz allein wollte ich sie so lange nicht an Bord lassen. Von daher waren wir zum Mittagessen schon wieder an Bord zurück, wo die Kinder sich ohnehin am liebsten aufgehalten haben.
Nachmittags war ich allein nochmal ein bisschen draußen, u.a. auf der Willemsbrug mit Blick zur Erasmusbrug und noch einmal an den Kubushäusern und am Oudehaven mit dem Witte Huis (mit 43 m eine zeitlang das höchste Bürogebäude Europas) vorbei.
Später gab es dann wieder eine SPorteinheit diesmal mit toller und sehr motivierender Aussicht auf die Maas. Der Vorteil des extrem hohen Altersdurchschnitt war übrigens, dass der Fitnessraum zu jeglicher Tageszeit unbesetzt war und wir uns in Ruhe austoben konnten!
Da auf Hochseeschiffen die Cardiogeräte immer erst ab 16 Jahren erlaubt sind, hier aber kein solcher Hinweis stand, habe ich sicherheitshalber nochmal nachgefragt und durfte meine Kinder ohne Einwände mit zum Sport nehmen.
Der Silvestertag in Amsterdam begrüßte uns mit Regen, Regen, Regen. Außerdem hatte ich mir irgendeinen Infekt eingefangen mit Hals- und Kopfschmerzen und habe abwechseln gefroren und geschwitzt. Wir haben uns daher erstmal das Treiben auf dem Schiff angeschaut, es wurde schon morgens fleißig für die Silvesterfeier dekoriert und uns einen ruhigen Vormittag gemacht.
Mit uns lagen etliche weitere Flussschiffe in Amsterdam sowie zwei Kreuzfahrtschiffe, u.a. die Queen Victoria von Cunard. In einer kurzen Regenpause habe ich mal eben ein paar Bilder machen können.
Für 14 Uhr hatten wir online Tickets für das Anne-Frank-Haus gebucht. Der Liegeplatz in Amsterdam war wie meistens an der Ruijterkade und damit zentral in der Nähe des Hauptbahnhofs. Trotzdem waren wir schon nach wenigen Schritten klatschnass und haben, da es mir ohnehin nicht gut ging, dann einigermaßen schweren Herzens entschieden, die Tickets verfallen zu lassen und zum Schiff zurückzugehen.
Nach einer langen Mittagstunde und den richtigen Medikamenten war ich gegen Abend wieder fitter, so dass wir uns rechtzeitig in Schale geschmissen und zum Sektempfang um 18.45 Uhr in die Lounge gegangen sind.
Es gab Sekt Cassis (für die Kinder Cola) und der Kapitän hat ein paar nette Worte gesagt, u.a. diese hier, die mir so gut gefallen haben, dass ich sie mal gegoogelt habe:
„Gewidmet allen, die ein hartes Jahr hinter sich haben.
Bewahre, was du hast.
Vergiss, was dir wehgetan hat.
Kämpfe für das, was du willst.
Schätze was du hast.
Vergib denen, die dir weh taten
und genieße die, die dich lieben.
Das ganze Leben warten wir auf etwas
und das Einzige was vorüber geht ist das Leben.
Wir schätzen die wunderbaren Momente nicht,
erst wenn sie zu Erinnerungen wurden.
Deswegen: Mach was du immer machen willst,
bevor es heißt: was ich immer machen wollte und nicht tat.
Es ist niemals zu spät, um neu anzufangen
und niemals zu schwierig es zu versuchen.“
(unbekannt)
Anschließend ging es direkt zum Abendessen. Das Restaurant war ebenfalls toll geschmückt, das Essen lecker und die Atmosphäre wirklich festlich. So hatte ich mir Silvester „mal anders“ vorgestellt!
Ab 21 Uhr war „open ship“, d.h. die Gäste der Flora und der Silva konnten ihren Abend dort verbringen, wo ihnen das Programm mehr zusagte. Zugegebenermaßen gefiel uns beides nicht so wirklich (Flora: „Unterhaltungsdamen“, Silva: „Unterhaltungsband“), aber dann sickerte die Info durch, dass auf dem Sonnendeck der Silva Party sei
Der dortige DJ Kay (auf der Silva schien das Publikum lustigerweise auch etwas jünger zu sein), hat wirklich Stimmung gemacht und immer mehr Leute von beiden Schiffen angezogen. So ließ sich die Zeit bis Mitternacht sehr gut verbringen, wir haben uns allerdings dann zwischenzeitlich wetterfest umgezogen, auch wenn es im Laufe des Abends tatsächlich zu regnen aufhörte, kalt war es trotzdem.
Das Feuerwerk um Mitternacht war ein tolles 360 Grad Erlebnis! Dazu Schiffshörner von großen und kleinen Schiffen. Zu den Fluss- und Hochseekreuzfahrtschiffen hatten sich noch zwei große Fähren von DFDS Seaways gesellt. Einmalig!
Diese schlechten Handybilder können das nicht annähernd wiedergeben, trotzdem will ich den Platz hier nicht ganz leer lassen
Ab halb eins gab es an Bord noch ein Mitternachtsbuffet, u.a. mit Berlinern. Das haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Anschließend leerten sich die öffentlichen Bereiche dann aber auch schnell und wir sind ins Bett gegangen.
Am Neujahrsmorgen war ich gegen acht wach und bin dann auch bald aufgestanden und, da wir gerade in eine Schleuse fuhren, erstmal in die Lounge gegangen. Vor uns fuhr wieder die Silva, die aber schon bald darauf auf der Waal scheinbar über alle Berge war. Wir haben sie jedenfalls erst am nächsten Morgen in Köln wiedergesehen.
An diesem Tag gab es Brunch statt Frühstück und Mittagessen. Im Restaurant war es noch total leer und ich habe die Ruhe fast allein genossen. Danach war in der Kabine von den Mädels noch nichts zu hören, daher bin ich dann eine Weile an Deck gegangen, wo auch nichts los war. Vormittags kam das Wetter noch fast an das des ersten Tages heran.
Später war ich bis zur Mittagszeit noch zweimal zum Brunch, da die Mädels nacheinander aus den Federn gekrochen sind und ich ihnen jeweils Gesellschaft geleistet habe.
Der Tag verging dann wieder mit Spielen und Lesen.
Sport fiel aus, weil ich noch nicht wieder wirklich fit war. Dafür war dann noch Kofferpacken angesagt… und abends fand die große Silvester-Tombola statt, für die wir 6 Lose à 5 Euro gekauft hatten (der Erlös wurde komplett gespendet).
Hat sich für uns gelohnt! Neben einem „La Mer“-Pflegeset im Wert von 100 Euro haben wir einen A-rosa Reisegutschein über 300 Euro gewonnen! Besser konnte die Reise eigentlich nicht zuende gehen Lustigerweise war meine Älteste zwar als Losfee auserkoren worden, aber ausgerechnet unsere beiden Gewinne hat der Hoteldirektor selbst gezogen, ging also alles mit rechten Dingen zu!
Am nächsten Morgen waren wir dann wieder in Köln. Da ich die anschließende Kurzreise aber auch noch gemacht habe und die beiden Großen erst am frühen Nachmittag im Tausch gegen die Jüngste abgeholt wurden, konnten wir uns Zeit lassen. Wir haben in Ruhe gefrühstückt und dann unsere Koffer im Fitnessraum zwischengelagert und uns noch ein bisschen in der Lounge aufgehalten, ehe wir uns gegen 11 dann zu Fuß Richtung Bahnhof aufgemacht haben – bei gutem Wetter und einem einigermaßen leichtgängigen Koffer übrigens wirklich eine Option: immer am Rheinufer entlang, dann über die Hohenzollernbrücke auf die andere Seite.
Wir haben die Koffer am Bahnhof für zwei Stunden eingeschlossen (3 Euro pro Gepäckstück in einer hochmodernen automatischen Anlage) und uns dann die Zeit in der Stadt vertrieben. Um 14 Uhr kam der Opa mit meiner jüngsten Tochter (fast) pünktlich an und wir haben die Kinder „getauscht.“
Bericht zur Kurzreise folgt dann später