Reisebericht NCL Escape Hamburg-Southampton mit London
25.10.2015 – Anreise – Einschiffung
Nachdem auch diese Reise über ein Jahr zuvor gebucht war, war es am 25.10.2015 so weit: die Escape ist – anders als andere große Schiffe – pünktlich fertig geworden und an die Reederei übergeben!
Für uns – 2 Familien, also 4 Erwachsene und 3 Kinder (2 9-jährige Mädchen und ein 6-jähriger Junge) – geht es um 09.36 Uhr ab Hannover Hauptbahnhof los. Nachdem uns in der Nacht eine Stunde geschenkt wurde, treffen wir uns gut gelaunt und relativ ausgeschlafen gegen 09.00 Uhr am Bahnhof, besorgen noch Proviant für die „lange Bahnfahrt“ und letzte vergessene Kleinigkeiten.
An diesem Morgen ist die Bahn pünktlich. Das Wetter in Hannover ist bedeckt, aber trocken. Je mehr wir uns Hamburg nähern, umso mehr reißen auch die Wolken auf.
Pünktlich um 10.55 Uhr kommen wir in Hamburg mit Sonnenschein an.
Bereits vor einigen Wochen hatte ich ein Großraumtaxi bestellt; die Wegbeschreibung des Taxiunternehmens passt aber irgendwie nicht mit der Beschilderung im Bahnhof zusammen.... Nach einigem Suchen finden wir dann doch den richtigen Ausgang – aber keine Spur von unserem bestellten Taxi! Zitat des jüngsten aus unserer Gruppe: „Wo ist jetzt das Großmaultaxi?“
Nervös werden wir nicht – wir haben ja noch Zeit. Kurz darauf klingelt mein Handy; unser Taxifahrer steht noch im Stau, trifft aber wenige Minuten später ein. Ein echtes Hamburger Original bringt uns zum Schiff; wir haben eine recht amüsante Fahrt, die uns auch an der Haltestelle vorbeiführt, die die Alternative mit öffentlichen Verkehrsmitteln dargestellt hätte. Angesichts der Entfernung zum Terminal wäre das für uns – jedenfalls mit Kindern und Gepäck – keine Alternative gewesen.
Dies ist auch der erste Kritikpunkt dieser Reise: Liebe Hamburger, ein solches Kreuzfahrtterminal ohne Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr in Betrieb zu nehmen, geht gar nicht! Auch dass NCL keinerlei Shuttlebusse bereitstellt – und sei es auch gegen Gebühr – ist für mich unverständlich.
Beim Check-in herrscht schon einiges Gedränge, aber es ist noch recht übersichtlich in der Halle. Als wir ankommen, wird gerade die Einschiffungsnr. 6 aufgerufen, wir erhalten die 17. Insgesamt durchaus eine noch erträgliche Wartezeit. Bei der Organisation ist noch Luft nach oben – wie nicht anders zu erwarten bei einem Riesenschiff und einem neuen Terminal. Wie bereits gesagt sind wir mit zwei Familien unterwegs; bei einer Familie dauert der Check-in etwas länger; trennen können wir uns aber nicht, da wir nur eine Einschiffungsnummer erhalten haben. Während wir darauf warten, dass auch die anderen eingecheckt sind, werden wir höflich, aber bestimmt, zu einem anderen Platz dirigiert, an dem wir warten sollen, um den Ablauf nicht zu behindern – soweit ok. Kaum an dem von einem NCL-Mitarbeiter zugewiesenen Platz angekommen, erscheint aber 2 Minuten später ein anderer, der uns aufgebracht mitteilt, dass wir dort auf keinen Fall warten könnten und im Weg stünden.... Von amerikanischer Freundlichkeit ist recht wenig zu spüren.
Die Tatsache, dass es keinen Gepäckservice gab, kann ich nicht nachvollziehen. Gerade bei einem so großen Schiff wäre es sinnvoll, das Gepäck geordnet an Bord zu bringen und hinter den Kulissen zu scannen. Möglicherweise ist NCL davon ausgegangen, dass bei einer Kurzreise von 2 Nächten ohnehin nur Handgepäck mitgenommen wird – diese Annahme ist aber definitiv falsch. In unserer Nähe standen etliche Gäste mit erheblichem Gepäck; einige erzählten auch, dass sie in Southampton für ein oder zwei Nächte auschecken und dann zur Transatlantik wieder einchecken würden.
Auch bei der Einschiffung selbst ging es leicht chaotisch zu. Zwei Mitarbeiterinnen kontrollierten die Einschiffungsnummern. Die eine rief die 17 – unsere Nummer auf. Als wir vor der anderen standen, forderte diese uns ziemlich barsch auf, noch zu warten. Als wir darauf hinwiesen, dass unsere Nummer schon aufgerufen sei, meinte sie, wir sollten trotzdem warten, weil die Schlange, die sich vor der Gepäckkontrolle aufgebaut hatte, zu lang sei. Grundsätzlich in Ordnung, aber erstens hätte man das auch freundlicher sagen können und zweitens hat ihre Kollegin zwei Meter weiter munter Gäste durchgewunken, die sich in die gleiche Schlange gestellt haben.... Als sie das merkte, gab es einen ebenso barschen Kommentar für ihre Kollegin.
Nach der Gepäckkontrolle konnten wir aufs Schiff. Da die Kabinen natürlich noch nicht freigegeben waren, haben wir unser Gepäck vor der Kabine abgestellt. Das ging recht gut, da die Gänge vor den Kabinentüren ohnehin immer „Ausbuchtungen“ hatten, weil die Kabinentüren sich zum Gang hin öffnen.
Anschließend sind wir zum Mittagessen ins Garden Café. Das Essen war okay – nicht mehr und nicht weniger – und eher lauwarm.
Anschließend haben wir ein bisschen das Schiff erkundet und die Kinder in der Splash Academy angemeldet. Hier wurden wir sehr nett empfangen. Sowohl den Kindern als auch uns wurde nach der Anmeldung der sehr große und schön gestaltete Kinderbereich gezeigt. Einziger Kritikpunkt hier ist, dass es für die Kinder leider keinen Außenbereich gibt. Ansonsten aber sehr gut gemacht und noch besser betreut!
Sprachlich gab es keine Probleme in der Splash Academy. Die beiden Großen lernen gerade etwas englisch; außerdem sprachen einige Betreuer spanisch – ein Heimspiel zwar nicht für unsere Tochter, aber für die anderen beiden, die zweisprachig aufwachsen und für unsere gern gedolmetscht haben.
Kurze Zeit später sind auch die Kabinen freigegeben. Die Kabine gefällt uns recht gut. Die farbliche Gestaltung ist deutlich dezenter als auf der Jade. Stauraum – insbesondere Schrankfächer – könnte für eine längere Reise etwas mehr sein, für unsere Kurztour reicht es aber auch für drei gut aus.
Toll sind die USB-Ladeeinrichtungen an den Nachtischlampen – da hat wirklich einmal jemand mitgedacht und bedarfsorientiert geplant. Auch das Bad ist sehr durchdacht gestaltet. Die Aufteilung ist äußerst gelungen, auch die Ablagen sind sehr funktionell gestaltet und die Pflegeprodukte duften gut nach Zitronengras – sehr schön.
Der Balkon ist nicht groß, aber ausreichend.
Schon ist es Zeit für unser Treffen im Five o´clock um 15.45 Uhr mit Melanie. Wir sind da, treffen auch einige andere – aber keine Melanie. Kurze Zeit später klärt sich aber alles: wegen der vorverlegten Seenotrettungsübung ist das Treffen in den Bereich vor der Bar verlegt; nach einigem Hin und Her haben sich alle gefunden und pünktlich um 16.00 Uhr sitzen wir alle für den offiziellen Teil in der Bar. Nach der netten Begrüßung von Tine und Deutzi gibt es sogar noch Geschenke!
In der Bar habe ich natürlich auch einige bekannte Gesichter von unserem Forumstreffen in Papenburg gesehen – danach auf dem Schiff leider nicht mehr. Bei dieser Größe läuft man sich dann doch nicht so häufig zufällig über den Weg.
Anschließend ist Seenotrettungsübung. Ein weiterer Punkt, bei dem die Organisation noch verbessert werden kann. In den Reiseunterlagen stand noch, dass zwei Stunden vor dem Ablegen, also um 17.00 Uhr, alle-Mann-an-Bord-Zeit sei. Beim Check-In stand ein großes Schild, nach dem erst um 18.30 Uhr alle-Mann-an-Bord-Zeit sei. Die Seenotrettungsübung, an der alle teilnehmen sollten, fand aber bereits um 16.00 Uhr statt...
Die Übung selbst verlief zügig. In der Musterstation wurden alle Anwesenden registriert, das Notsignal erklärt und der Gebrauch der Rettungswesten gezeigt.
Da wir erst um 20.30 Uhr einen Tisch für das Abendessen gebucht hatten, haben wir anderen eine Kleinigkeit im O´Sheehans gegessen, während unsere Tochter und mein Mann im Kletterpark waren. Ohne zu zögern hat sie sich auch auf die Zipline außerhalb der Bordwand gewagt und war begeistert. Anschließend haben die drei Kinder gemeinsam Minigolf gespielt und sind dann in die Splash Academy. Hier waren sie die ersten und wurden sehr herzlich begrüßt. Außerdem bekamen wir jedes Mal einen Pager, so dass wir immer benachrichtigt werden konnten, wenn etwas war oder eines der Kinder abgeholt werden wollte.
Wir Erwachsenen haben dann das Auslaufen vom recht leeren Deck oberhalb des Minigolfbereiches (also ziemlich weit im Heck) genossen.
Für das Abendessen hatten wir einen Tisch im Manhattan Room gebucht. Da wir die Kinder direkt vor dem Essen aus der Splash Academy abgeholt haben und diese sich dort richtig ausgetobt hatten, hatten wir ausdrücklich darum gebeten, Getränke für die Kinder umgehend bestellen zu können, da diese sehr durstig waren. Bestellen konnten wir die Getränke auch zügig, auch meine Bordkarte zur Bezahlung bin ich schnell losgeworden. Gebracht wurden die Getränke für die Kinder allerdings erst nach 45 Minuten – nicht gerade ein Beispiel für perfekten Service.....
Das Essen war wiederum recht gut, deutlich besser als im vergangenen Jahr auf der Jade (meiner Meinung nach allerdings längst nicht so gut wie auf der Mein Schiff 1). Auch hier gab es aber einige Schwächen, die jede für sich sicherlich eine Kleinigkeit sind, aber in Summe den Eindruck doch getrübt haben. Meine Vorspeise (Crab Soufflé) war deutlich versalzen, bei unserem Hauptgericht (Tenderloin – sehr zart und lecker) fehlte bei allen das Gemüse und auf einem Teller auch die Sauce. Meine Bordkarte bekam ich nicht mit den bestellten Getränken zurück, sondern trotz Nachfrage erst nach dem Dessert. Zusammen mit dem Getränkedesaster der Kinder keine überzeugende Leistung.
Das Desser wiederum ist sehr lecker – warmer Schokoladenkuchen mit flüssigem Kern.
Nach dem Essen fallen wir alle nur noch in die Betten.
26.10.2015 – Seetag
Die Nacht ist wieder lang – erneut wird die Zeit um eine Stunde zurückgestellt. Recht erholt wachen wir auf und treffen uns mit unseren Freunden zum Frühstück im Garden Café. Es erwartet uns ein unglaubliches Gewusel. Gefühlt hatte das halbe Schiff dieselbe Idee zur gleichen Zeit! Zu siebt einen Tisch zu finden ist nahezu unmöglich. Wir haben Glück und finden zwei nahe beieinander gelegene Tische. Das Frühstück ist recht vielfältig, nur die Auswahl an Brot und Brötchen eher dürftig. Warme Speisen sind dagegen reichlich vorhanden.
Nach dem Frühstück gehen wir zur Passüberprüfung für die Einreise nach Großbritannien. Wieder ist Anstehen angesagt – aber dieses Mal ist die Organisation recht gut; im Manhattan sind Tische und Stühle so gestellt, dass sich eine geordnete Schlange langsam auf die beiden englischen Kontrolleure zuschiebt... Schade, dass wieder einige Zeit mit Warten vergeht – aber das ist kein Fehler von NCL. Irritiert hat mich allerdings, dass nur beim Betreten des Restaurants die Bordkarten gescannt wurden. Die Passkontrolle selbst erschöpfte sich in einem kurzen Blick in den Pass und einem Kontrollblick, ob das Gesicht zum Foto passt. Hätte man das Restaurant nach dem Scannen der Bordkarte, aber vor der eigentlichen Passkontrolle wieder verlassen (nein, das haben wir natürlich nicht gemacht!), wäre dies auch nicht aufgefallen.
Die Kinder verbringen nach dem Frühstück und der Passkontrolle noch einige Zeit mit Minigolf. Als sie zurück auf unsere Kabine kommen, passiert ein kleines Unglück: unsere Balkontür ist offen, dadurch entsteht bei geöffneter Kabinentür ein ziemlicher Zug. Dem ist Leo, unser kleinster in der Runde, beim Türenschließen nicht ganz gewachsen, der kleine Finger ist noch nicht in der Kabine, aber die Tür schon zu – aua! Die Tränen sind nach einiger Zeit aber getrocknet und der Kinderfinger nicht ernsthaft beschädigt. Außer einer kaputten Hose und einem aufgeschlagenen Knie bei unserer Tochter nach einem wohl etwas wilderen Spiel in der Splash Academy kommt es dann glücklicherweise nicht zu weiteren Verletzungen.
Zum Mittagessen waren wir im Taste. Das Essen war gut; als Vorspeise hatte ich eine vietnamesische Hühnersuppe, als Hauptgericht ein Philly Cheese Steak Sandwich und als Dessert ein Key Lime Parfait. Die Highlights waren eindeutig Suppe und Dessert, die beide sehr, sehr lecker waren.
Am Nachmittag ist für die Kinder wieder Minigolf angesagt, wir erkunden etwas das Schiff. Anschließend möchte Alexandra noch einmal klettern; heute bin ich dran mit der Begleitung. Wir merken aber beide schnell, dass es durch den Fahrtwind sehr kalt und windig im Kletterpark ist und beenden unsere Tour nach einer kurzen Runde – leider ohne die spektakuläre Zipline außerhalb der Bordwand.
Die Kinder sind anschließend noch einmal in die Splash Academy, bevor wir sie zum Abendessen wieder abholen. Wir bummeln noch ein bisschen über das Schiff und schauen uns Fotos und die Shops an. Insbesondere bei der Schmuckabteilung bin ich doch etwas irritiert. Auch wenn bei den meisten Schmuckstücken der Preis sorgfältig verborgen ist, erhasche ich einen Blick auf den Preis für ein paar (nicht einmal besonders schöne) Ohrringe: 25.000 Dollar! Wer kauft so etwas – und dann noch an Bord?
Für diesen Tag hatten wir bereits um 17.30 Uhr einen Tisch im Savor reserviert. Die Karte hatte ich schon vorher studiert und die Kinder beruhigt, dass sie auch ohne Karte etwas finden werden. Es stand Wiener Schnitzel auf der Karte – bei meiner fleischliebenden Tochter ein Selbstläufer. Meine Ankündigung hat dann zu folgendem Dialog zwischen meiner Tochter und ihrer Freundin geführt:
I.: „Ich weiß nicht, ob ich Wiener Schnitzel mag.“
A.: „Magst Du Wiener Würstchen?“
I.: „Ja.“
A.: „Dann magst Du bestimmt auch Wiener Schnitzel. Das ist vom selben Hersteller.“
Das Essen war wieder gut. Als Vorspeise hatte ich Schwertfischcarpaccio, als Hauptgang Beef Wellington und als Dessert Käse. Auch die Kinder waren mit ihrem Wiener Schnitzel sehr zufrieden.
Zum Essen hatten wir einen Wein, der zwar trinkbar war, aber für den Preis auch durchaus hätte besser sein dürfen; ich habe mir leider nicht gemerkt, welcher es war.
Nach dem Essen sind die Kinder zur großen Abschiedsparty nochmals in die Splash Academy verschwunden. Hier wurden sie wieder sehr nett und herzlich empfangen. Wir nutzen die kinderfreie Zeit für einen weiteren Rundgang über das Schiff, finden aber keine Bar, die uns zusagt. Die Lautstärke in den Bars ist für sehr lange verheiratete Paare, die sich gar nichts mehr zu sagen haben, optimal – wenn man sich aber doch noch ein bisschen unterhalten möchte, wird es schwierig....
Statt eines Barbesuchs beschließen wir daher, die Zeit schon einmal zum Packen zu nutzen, um den nächsten Morgen etwas vorzubereiten, holen anschließend die Kinder wieder ab und gehen schlafen.
27.10.2015 – Southampton Ausschiffung und Fazit zum Schiff
Nach dem Chaos am vorangegangenen Morgen im Garden Café befürchten wir im Hinblick darauf, dass vermutlich viele unmittelbar nach Freigabe von Bord möchten, noch Schlimmeres und beschließen daher, im Savor zu frühstücken. Insgesamt eine gute Wahl! Auch wenn es ein wenig dauert, bis unsere Bestellung kommt, verläuft das Frühstück doch deutlich ruhiger als im Garden Café. Der Service ist ok, das Frühstück gut; insbesondere das Müsli ist sehr lecker!
Als wir um 08.00 Uhr wieder zur Kabine wollen, um das Gepäck zu holen, schwante uns schon, was uns kurz darauf tatsächlich erwartet: das totale Chaos. Auf Deck 6 sind die öffentlichen Bereiche so voller Menschen und Koffer, dass es schon ohne Gepäck schwierig ist, durchzukommen.
Auch hier ist bei der Organisation noch Luft nach oben. Es gab keinerlei brauchbare Informationen zur Ausschiffung. Weder war der auf der Kabine verteilten Info zu entnehmen, auf welchem Deck die Ausschiffung erfolgt (bei den kursierenden Gerüchten war meist von Deck 5 oder 7 die Rede), noch konnte man diesen entnehmen, dass es zwei Ausgänge, nämlich vorn und hinten geben würde.
Auch die Durchsagen, in denen die Gäste aufgefordert wurden, in öffentlichen Bereichen zu warten, waren suboptimal, denn diese waren zumindest zum Teil ebenfalls ohnehin schon überfüllt; die Bitte, noch etwas auf den Kabinen zu warten, wäre sicherlich sinnvoller gewesen.
Hauptkritikpunkt ist aber, dass – wie schon bei der Ausschiffung – alle ihr Gepäck selbst mit von Bord nehmen mussten. In Kombination damit, dass die Aufzüge zumindest nicht Deck 5 bedienten, bedeutete dies, dass alle Gäste mit Koffern in den Treppenhäusern unterwegs waren. Für viele der älteren Gäste sicherlich kein Vergnügen; auch auf die Kinder musste man sehr gut achten, damit diese nicht „unter die Räder kamen“.
Das Ergebnis waren lange Schlangen in den Treppenhäusern. Abwarten, bis der erste Schwung von Bord ist und einfach später auszuschiffen, war leider keine Alternative für uns, da unser Transfer ja bereits um 09.00 Uhr starten sollte. Ein Geschiebe und Gedränge, in dem auch wir sieben es nicht geschafft haben, zusammen zu bleiben. Mein Mann und unsere Freundin waren mit den Kindern plötzlich verschwunden (sie wurden zum hinteren Ausgang geführt, wie wir später erfahren haben), ihr Ehemann und ich standen weiter in der Schlange beim vorderen Treppenhaus. Damit hatten wir nicht gerechnet: ich hatte die Pässe meines Mannes und meiner Tochter, unsere Freundin hatte den Pass ihres Mannes, er aber dafür ihre Bordkarte...... (ok, selber schuld – aber den Kindern hätte ich in dem Gedränge ihren Pass nicht geben wollen).
Ein bisschen unwohl wird einem aber doch, wenn man bedenkt, dass es nur um eine Ausschiffung ging. Ich möchte mir gar nicht ausmalen, was passiert, wenn auf einem Schiff dieser Größe tatsächlich mal ein Notfall eintritt und auch noch Panik hinzukommt.
Letztlich hat aber doch alles geklappt und nach einer knappen Stunde waren wir von Bord und haben uns auch im Terminal dann wiedergefunden.
Ein (ganz persönliches) Fazit zum Schiff – das mag jeder anders sehen:
Die Escape kommt für uns für eine längere Reise eher nicht in Betracht. Wie bereits zuvor befürchtet ist sie uns einfach zu groß und zu wuselig. Die Möglichkeiten für Kinder sind schon umfangreich, aber letztlich genügt eine gute Kinderbetreuung auch; es muss nicht gleich ein Freizeitpark auf See sein. Für eine andere Zielgruppe aber sicher ein tolles Schiff!
Das Essen war insgesamt recht gut – deutlich besser als im vergangenen Jahr auf der Jade, aber längst nicht so gut wie auf der Mein Schiff 1.
Was uns gut gefallen hat:
- Die Farbgestaltung ist zwar recht dunkel, aber insgesamt sehr gedeckt. Das gefiel uns deutlich besser als die „quietschbunte“ Jade.
- Die Gestaltung des Badezimmers ist super. Durch die gelungene Aufteilung wirkt das Bad deutlich größer als es eigentlich ist.
- Die Kinderbetreuung in der Splash Academy war super, sehr herzlich und engagiert. Die Räume sind auch großzügig und schön gestaltet. Auch das System mit den Pagern (die nicht nur Piepsen, sondern mit denen man auch direkt mit dem Anrufer sprechen kann) funktioniert gut.
- Die Pflegeprodukte im Bad hatten einen sehr angenehmen Duft.
Was uns nicht so gut gefallen hat:
- Die Organisation dieser Kurzkreuzfahrt war schlicht schlecht: kein Shuttle trotz mangelhafter Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, kein Gepäckservice beim Ein- und Ausschiffen, mangelhafte Informationen beim Ausschiffen, was zu erheblichem Chaos geführt hat.
- Der Service am ersten Abend war eine Katastrophe.
- Es gibt keine Kinderkarte.
- Es gibt keinen Außenbereich in der Splash Academy.
- Schön, dass es drei inkludierte Hauptrestaurants gibt; noch schöner wäre es, wenn diese auch verschiedene Karten hätten.
- Der Manhattan Room war uns zu groß und laut; im Taste und im Savor war es deutlich angenehmer.
- Nur zwei Treppenhäuser bei einem Schiff dieser Länge finde ich etwas knapp bemessen. Teilweise ist man doch sehr weit weg vom nächsten Treppenhaus; auch offene Treppen im Heckbereich hätte ich gut gefunden.
- Es gibt leider keine Bar, Restaurant oder ähnliches mit offenem Bereich im Heck. Gemütlich sitzen und einen Cocktail mit Blick auf die Heckwelle genießen ist auf der Escape leider nicht möglich. Das war z.B. auf der Jade besser; hier gab es einen offenen Heckbereich des Garden Café. Überhaupt fehlt ein echter Außenbereich des Garden Café, vor allem, wenn man bedenkt, dass das Schiff in der Karibik eingesetzt werden soll.
- Insgesamt fehlen mir die ruhigeren Wohlfühlecken (oder ich habe sie nicht gefunden).
- Es gab keine Frotteeslipper auf der Kabine.
27.10.2015 Transfer und Verlängerung in London
Auf dem Parkplatz vor dem Terminal in Southampton stehen zahlreiche Busse; wir beschließen, erst einmal die Kinder und den Rest der Erwachsenen mit den Koffern am Rand „zu parken“. Ich gehe allein und ohne Gepäck auf die Suche nach dem richtigen Bus und habe Glück: ich bin in die richtige Richtung gelaufen und bereits der vierte Bus, den ich anschaue, ist unserer! Nur leicht verspätet erreichen wir so den Bus – und sind fast die ersten, weil alle anderen ja auch im Ausschiffungschaos festhingen.
Als schließlich doch noch alle gebuchten Gäste eingetroffen sind, geht es mit etwas Verspätung los Richtung London.
Im Bus treffen wir Antje und tauschen uns erst einmal über unsere Eindrücke von der Escape aus. Wir sind uns einig:
Kurz vor London ist sinnvollerweise noch eine „biologische Pause“ eingeplant. Diese fällt leider etwas anders aus als gedacht. Die Toilettenspülungen auf der Raststätte funktionieren nicht!
Wie die meisten nehme ich notgedrungen trotzdem vorlieb mit diesen Örtlichkeiten..... nicht so Alexandra, die sich schlicht weigert, diese Toiletten zu benutzen und stattdessen lieber einen Busch suchen möchte. Das ist dann aber glücklicherweise doch nicht nötig; wir fragen in dem an der Raststätte gelegenen Hotel, ob unsere Kleine die Toilette benutzen darf. Ein freundliches Zimmermädchen winkt sie in das Zimmer, das sie gerade reinigt und dort darf sie auch ihre biologische Pause machen. Die Spülung funktioniert zwar auch nicht – wie wir hier erfahren, gibt es aufgrund eines Rohrbruches auf dem ganzen Gelände zur Zeit kein Wasser – aber da diese Toilette seit dem Rohrbruch wohl nicht benutzt wurde, ist Mademoiselle damit zufrieden.
Weiter geht es Richtung London, der Verkehr wird dichter. In London nehmen wir unsere Stadtführerin an Bord. Anett erzählt uns in den kommenden 3 Stunden viel Wissenswertes und die eine oder andere Anekdote zu London. Angesichts des Verkehrs in London müssen wir immer wieder kurzfristig die geplante Route ändern, sehen aber dennoch viel und können sogar kurz auf der London Bridge stoppen, von der aus wir einen tollen Blick auf die Tower Bridge haben. Schon bei dieser Stadtrundfahrt bekommen wir einen ersten Eindruck davon, wie voll London tatsächlich ist. Das Wetter ist sehr gut – sonnig mit leichter Bewölkung und nicht kalt, wie bestellt.
Mit etwas Verspätung kommen wir ca. um 14.30 Uhr am Hotel an. An den Zimmern merkt man, dass das Hotel schon etwas älter ist. Es ist aber sehr verkehrsgünstig gelegen und insofern eine gute Wahl. Wir checken nur kurz ein und machen uns sofort wieder auf den Weg. In der Nähe des Hotels kaufen wir uns etwas Wasser und ein paar Snacks. Mit der Tube zu Mme Tussauds. Bereits von der U-Bahn-Station aus sehen wir lange Schlangen am Eingang für die Ticketschalter. Wir haben jedoch Online-Voucher, für die ein anderer Eingang reserviert ist, an dem wir nicht warten müssen, sondern sofort unseren Voucher in Tickets tauschen können – Glück gehabt.
Mme Tussauds macht Spaß, besonders auch den Kindern, ist aber – wie alles in London – sehr voll. Man geht durch verschiedene Räume mit Wachsfiguren aus bestimmten Themenbereichen: Filmschauspieler, Sportler, Sänger, Wissenschaftler, Politiker und natürlich die Royal Family. Die Wachsfiguren sind alle so zugänglich, dass man sich wunderbar neben sie stellen oder setzen kann und so schöne Fotos machen kann.
Anschließend gibt es noch eine Fahrt durch London mit kleinen Wagen und einen 4D-Film, der den Kindern auch ohne vertiefte Englischkenntnisse Spaß gemacht hat.
Einige von uns schauen sich noch die Star Wars Sonderausstellung an, andere ruhen ein bisschen die Füße aus.
Mme Tussauds verlassen wir nach gut zwei Stunden wieder und fahren mit der U-Bahn zu Hamleys, einem riesigen Spielzeugkaufhaus, in dem man das Spielzeug nicht nur kaufen kann, sondern vieles auch ausprobieren kann bzw. von den Mitarbeitern vorgeführt bekommt – ein Traumjob für große Kinder!
Hier zeigt sich dann, dass der Tag doch lang ist. Ein Teil der Kinder weint, weil die Füße wehtun und der Hunger beißt, ein anderer Teil, weil wir doch viel zu früh das tolle Kaufhaus wieder verlassen.....
Von Hamleys aus ist es nicht weit zu Fuß bis zum Piccadilly Circus, der abends durch die berühmte Leuchtreklame sehr interessant ist. Hier versuchen wir, einen Tisch zum Abendessen zu finden – mit sieben Personen gar nicht so einfach. Nach etlichen Fehlversuchen landen wir schließlich bei Jamie Olivers Diner. Ganz nett, aber nicht wirklich etwas Besonderes. Als ich dem Kellner mitteile, dass ich keinen Knoblauch vertrage, verschwindet er kurz und schaut nach, welche der Gerichte auf der Karte für mich ok sind. Ein toller Service mit zuverlässiger Auskunft! Leider kommt er mit der Nachricht zurück, dass die interessante Auswahl auf der Karte für mich auf die Wahl zwischen einem Burger und einem griechischen Salat schrumpft. Da ich nicht sehr hungrig bin, entscheide ich mich für den Salat. Der ist lecker, aber keine kulinarische Offenbarung.
Nach dem Abendessen sind wir alle müde und fahren mit der U-Bahn zurück ins Hotel. Dabei merken wir, dass die Londoner wirklich kinderfreundlich sind. Mehrfach haben wir es in den zwei Tagen London erlebt, dass Erwachsene in der vollen U-Bahn aufgestanden sind, um den Kindern einen Sitzplatz anzubieten (in Deutschland kenne ich es häufig so, dass von den Kindern erwartet wird, dass sie für die Erwachsenen aufstehen).
28.10.2015 London
Als wir aufstehen haben wir leider typisch englisches Wetter: Nieselregen. Wir frühstücken daher erst einmal gemütlich. Das Frühstücksbuffet im Hotel ist gut und bietet alles, was man für ein reichhaltiges Frühstück vor einem anstrengenden Tag braucht.
Als wir uns auf den Weg machen, ist es bereits trocken, im weiteren Verlauf des Tages scheint sogar die Sonne. Nachdem wir uns mit Wasser und Nüssen (jawohl, Nüssen) eingedeckt haben, fahren wir zu unserem ersten Ziel: dem St. James´s Park. Hier gibt es neben vielen anderen Tieren tatsächlich die versprochenen freilaufenden, aber zahmen Eichhörnchen, die uns die Nüsse aus der Hand fressen. (Nicht nur) die Kinder sind begeistert!
Wir schlendern durch den Park Richtung Victoria Memorial und wollen von dort aus – weil etwas höher gelegen – den Wachwechsel anschauen. Diese Idee hatten leider schon etliche andere vor uns... Trotz des morgens eher mäßigen Wetters ist es sehr voll und wir finden nur mit Mühe akzeptable Plätze für die Kinder. Inzwischen scheint sogar etwas die Sonne. Wir harren tapfer fast bis zum Schluss der Zeremonie aus. Dennoch beschweren sich alle drei Kinder, dass es langweilig gewesen sei.
Anschließend bummeln wir wieder durch den St. James´s Park Richtung Themse und verfüttern die restlichen Nüsse an die inzwischen weitaus weniger hungrigen Eichhörnchen.
Auf dem Weg genießen wir einen schönen Blick auf Big Ben.
Am Westminster Pier tauschen wir unseren Voucher gegen Tickets für das Themseboot. Auf dem Weg vom Ticketschalter legen einige von uns eine biologische Pause ein, während ich mir die Tickets anschaue. Leider haben wir die falschen Tickets erhalten: statt wie gebucht vom Westminster Pier bis Greenwich nur vom Westminster Pier bis zum Tower Pier! Ich laufe also schnell noch einmal zurück zum Ticketschalter und stelle mich erneut an. Nach kurzer Erklärung und einem prüfenden Blick auf unseren dort noch vorliegenden Voucher räumt der Mitarbeiter seinen Fehler ein und stellt mir neue Tickets aus. Wieder mache ich mich auf den Weg zum Anleger – und komme erneut nur ein paar Meter weiter. Dieses Mal ist die Strecke zwar richtig, dafür haben wir aber Tickets für 4 Kinder und 3 Erwachsene – umgekehrt wäre es richtig. Also reklamiere ich die Tickets erneut. Beim dritten Anlauf stimmt nun alles. Im Laufschritt geht es nun wieder zum Anleger.
Als letzte Passagiere gehen wir 7 noch an Bord. Da die Sonne inzwischen sehr schön scheint haben wir wenig Hoffnung, noch Plätze auf dem offenen Oberdeck zu bekommen. Wir versuchen es trotzdem und verteilen gerade die Kinder und uns auf einzelne noch freie Plätze, als uns die Besatzung nach vorn winkt und die bisher gesperrten ersten drei Reihen öffnet! Man muss auch mal Glück haben!
1,5 Stunden Themsefahrt machen wirklich Spaß. Die Sonne scheint, die Besatzung erzählt interessante Geschichten und lustige Anekdoten. Wir erfahren, dass die Themse einen durchaus beachtlichen Tidenhub hab und zum Zeitpunkt unserer Fahrt einen sehr hohen Stand hat – gut für uns, so haben wir auf viele Sehenswürdigkeiten einen besseren Blick. Vor der Tower Bridge dreht die Besatzung das Boot quer zur Fahrrinne, damit alle gut fotografieren können. Am Tower Pier steigen viele Passagiere aus; wir fahren aber weiter bis Greenwich (was auch ohne Umtausch der falschen Tickets möglich gewesen wäre – eine Kontrolle der Tickets gab es nur beim Einsteigen am Westminster Pier, danach nicht mehr).
In Greenwich angekommen melden die Kinder Hunger. Wir legen eine erneute biologische Pause im Museum ein, das auch ein schönes Café in einer ehemaligen Brauerei hat. Letztendlich entscheiden wir uns aber dagegen, hier zu essen und schlendern ein wenig durch die Straßen. Greenwich ist sehr schön, außerdem geht es hier bedeutend ruhiger zu. Der Empfehlung der Themsebootbesatzung folgend essen wir in einem kleinen Pub typisch englisch: Pie and Mash – kann man essen, muss man aber nicht... Kulinarisch ist diese Reise wirklich keine Offenbarung!
Wir bummeln weiter durch Greenwich und entdecken einen hübschen kleinen Markt, bei dem die Kinder ihren restlichen Hunger mit Poffertjes mit seltsamen Kobinationen stillen: Poffertjes mit Erdbeeren und Nutella, Poffertjes mit Himbeeren und Nutella und Poffertjes mit Weingummi und Nutella, brrrrr.....
Für die großen kaufen wir noch ein paar Scones und machen uns auf den Weg zum Royal Greenwich Observatory, das auf einem Hügel liegt und mit einem Spaziergang von etwa 15 Minuten durch einen schönen Park erreichbar ist. Oben angekommen haben wir einen wunderbaren Blick auf die beeindruckenden Gebäude des National Maritime Museum und London. Eintrittskarten für das Royal Observatory kaufen wir dann jedoch nicht mehr; eine freundliche Mitarbeiterin rät uns davon ab, da nur noch 30 Minuten geöffnet ist. Sie empfiehlt uns stattdessen einen frei zugänglich Weg, den der Nullmeridian ebenfalls kreuzt, und erklärt uns den Weg dorthin. Dort machen wir die üblichen Fotos: ein Fuß im Westen, einer im Osten.
Durch den Park gehen wir wieder zurück Richtung Themse. Wir fahren aber nicht erneut mit dem Themseboot, sondern nehmen für den Rückweg die DLR und die Tube. Eigentlich wollten wir um 17.00 Uhr zum Evensong in die Westminster Abbey – aber leider gab es ausgerechnet an diesem Tag keinen Evensong, weil um 19.00 Uhr ein nichtöffentlicher Gottesdienst mit Prinz Charles und armenischem Staatsbesuch stattfand. Allerdings hätten wir in Greenwich auch deutlich weniger Zeit gehabt, wenn wir pünktlich um 17.00 Uhr an der Westminster Abbey hätten sein wollen.
Stattdessen fahren wir aus Greenwich direkt zu Harrods. An der Station Canary Wharf steigen wir von der DLR in die Jubilee Line um und staunen. Canary Wharf sieht so aus, wie Finanzzentren in amerikanischen Filmen aussehen: Wolkenkratzer mit gigantischen Lobbys, viel Marmor und noch mehr umhereilenden Anzugträgern.....
Bei Harrods angekommen wollen wir den Kindern eine Freude machen und gehen in den Weihnachtsbereich. Der ist allerdings etwas enttäuschend – einen großen Unterschied zum Weihnachtsmarkt bei Kaufhof kann ich nicht feststellen.
Andere Bereiche von Harrods sind dagegen durchaus spannend: in der Schmuckabteilung würde ich durchaus ein angemessenes Weihnachtsgeschenk finden. Auf dem Weg zur Weihnachtsabteilung passieren wir unter anderem auch den Bereich „Schöner Wohnen“, in dem man neben vielen anderen interessanten und teilweise auch schönen Dingen auch ein Schachspiel für nur 65.000 Pfund erstehen kann. Ich war sehr erleichtert, als wir die Kinder unfallfrei daran vorbeigelotst hatten...
Wirklich beeindruckend ist bei Harrods die Lebensmittelabteilung. Hier gibt es nahezu alles. Auch die Besucher zu beobachten macht Spaß. Hier werden perfekt gestylte Zehnjährige an Hummer und Langusten herangeführt!
Ich beschränke mich darauf, Tee als Mitbringsel zu kaufen.
Wir fahren mit der U-Bahn zurück zum Hotel und essen in einem italienischen Restaurant in der Nähe des Hotels zu Abend. Auch zu siebt bekommen wir mit (angekündigter) Wartezeit von 20 Minuten ohne Reservierung einen Tisch.
Danach packen wir die Koffer, soweit es geht und gehen ins Bett – der kommende Tag wird anstrengend.
29.10.2015 – London und Rückreise
Für diesen Tag haben wir uns viel vorgenommen. Wir schaffen es, uns früh zum Frühstück zu treffen, danach auszuchecken und das Gepäck im Hotel verwahren zu lassen. Mit der U-Bahn fahren wir in die Stadt und sind wie geplant bereits kurz nach 09.00 Uhr am Tower. Da wir bereits von Deutschland aus Originaltickets gebucht hatten, brauchen wir uns nicht mehr an den Kassen anzustellen. Praktisch ohne Wartezeit können wir auf das große Gelände. Dort leisten wir uns erst einmal Audioguides – eine gute Wahl, wenn man möglichst viel sehen möchte und an Hintergründen interessiert ist. Wir schaffen in den nächsten Stunden tatsächliche alle Audio-Touren. Begonnen haben wir mit den Kronjuwelen. Um diese Uhrzeit konnten wir noch ohne Wartezeit in das Gebäude. Als wir später am Eingang zu den Kronjuwelen vorbeikommen werden die Warteschlangen immer länger.
Den White Tower haben wir nicht von innen besichtigt – Rüstungen hätten die Kinder wohl auch nicht so sehr begeistert – aber davon abgesehen, haben wir wirklich viel vom Tower gesehen. Dieser ist auf jeden Fall eine Reise wert! Zum Nachlesen für Zuhause haben wir noch ein Buch über den Tower gekauft.
Anschließend besichtigen wir die Tower Bridge nebst Maschinenraum. Hier müssen wir etwas warten, aber die Wartezeit hält sich noch in Grenzen. Interessant sind die gläsernen Böden oben auf der Tower Bridge. Für Kinder ist der Besuch nett gemacht. Diese bekommen am Eingang einen Pass und müssen dann an verschiedenen Stationen Stickerbögen sammeln, mit denen der Pass vervollständigt werden kann.
Aus dem Maschinenraum der Tower Bridge ist Bert dann kaum herauszubekommen. So wie ich gern noch mehr Zeit im Tower (oder später in der St. Pauls Cathedral) gehabt hätte, hätte Bert gern den ganzen Tag im Maschinenraum der Tower Bridge verbracht.
Im Tower Bridge Shop haben wir dann auch noch die obligatorischen Postkarten gekauft.
Nach dem Besuch der Tower Bridge essen wir in der Nähe des Towers noch Fish an Chips (manche von uns auch nur Chips....). Es war okay, aber England ist meines Erachtens zu Recht nicht gerade für kulinarische Hochgenüsse berühmt. Dafür waren die Portionen sehr reichlich und auch ziemlich fettig, der Fisch aber frisch.
Hier hatte ich dann auch ein Erlebnis, das mich sehr nachdenklich gemacht hat. Ein Mann mit einer Tüte ging immer wieder von Mülleimer zu Mülleimer und sammelte die Reste vom Fish and Chips ein. Er bettelte nicht und bedankte sich sehr höflich und offensichtlich sehr erfreut, als wir ihm die Reste unserer Portionen, die wir nicht geschafft haben, direkt gegeben haben. Auch wenn ich in Deutschland natürlich auch häufig Menschen sehe, die betteln oder in Mülleimern nach Pfandflaschen suchen, so habe ich bisher noch niemanden gesehen, der wirklich Essensreste aus den Mülleimern gesucht hat.
Wie das soziale System in England ausgestaltet ist, weiß ich nicht; aber in London scheinen die Lebenshaltungskosten extrem teuer zu sein.
Anschließend sind wir noch zur St. Pauls Cathedral gefahren, bei der wir um 14.00 Uhr angekommen sind. Hier hatten wir Voucher, die wir aber zügig umtauschen konnten. In der Kathedrale gab es sogar kostenlose Audioguides. Besonders toll war, dass gerade eine Probe fürein Konzert stattfand. Die Kathedrale hat eine tolle Akustik und der Chor war sehr gut – am liebsten hätte ich mich einfach nur dort hingesetzt und die Atmosphäre und die Musik auf mich wirken lassen. Leider hatten wir aber nicht mehr viel Zeit, da wir gegen 15.00 Uhr wieder den Rückweg zum Hotel antreten mussten. Wir haben uns zunächst im Erdgeschoß umgeschaut und sind dann zur Whisper Hall hinaufgestiegen. Der Flüstereffekt hat bei uns aber irgendwie nicht geklappt; das kann aber auch mit der allgemeinen Lautstärke dort an diesem Tag zusammengehangen haben. Den weiteren Aufstieg in die obere Kuppel konnten wir leider aus Zeitgründen nicht mehr machen – schade.
Zum Abschluss haben wir noch die Krypta besichtigt, von der aus es dann auch zum Ausgang ging.
Unsere letzte U-Bahnfahrt ging zurück zum Hotel. Dort kamen wir ca. um 15.45 Uhr an und holten erst einmal unsere Koffer. Um 16.00 Uhr sollte unser Transferbus gehen. Gegen 16.15 Uhr wurden wir langsam nervös. Ob wir vielleicht an der falschen Stelle warteten? Andere aus unserer Gruppe, die aber zu anderen Flughäfen mussten, waren bereits abgeholt worden. Gerade, als wir beim Reisebüro anrufen wollten, kam gegen 16.20 Uhr unser Transferbus – der Fahrer hatte im Londoner Verkehrschaos festgesteckt. Davon sollten wir in den kommenden Stunden auch noch reichlich genießen. Wir wurden mit einem Kleinbus abgeholt. Der eigentlich gar nicht so lange Weg bis nach Stansted dauerte mehr als 2,5 Stunden – davon mehr als die Hälfte im Londoner Stau.
Die drei Kinder haben sich nach dem anstrengenden Tag auf der Fahrt zunächst kräftig angezickt und gestritten. Schließlich wurde es hinter uns aber immer ruhiger und als wir am Flughafen gegen 19.00 Uhr angekommen waren, waren alle drei eingeschlafen.
Der Check-In erfolgte recht reibungslos. Der Weg zum Gate war zwar weit (Stansted ist riesig), aber wir sind rechtzeitig dort angekommen. Die letzte Wartezeit bis zum Einsteigen haben die Kinder mit Kartenschreiben und Stickerkleben (der TowerBridgePass) verbracht.
Der Rückflug von 20.20 Uhr bis 22.35 Uhr verlief ruhig. Unterwegs haben die Kinder eifrig weiter Postkarten geschrieben, die dann am Sonntag (danke Anja!) wieder nach London geflogen sind und dort eingeworfen wurden.
In Hannover hat uns dann mein Vater abgeholt und wieder nach Hause gefahren. 5 ereignisreiche und spannende Tage lagen hinter uns!
Ein kleines Fazit: NCL ist nicht unsere Reederei; London ist sehr anstrengend und teuer, aber auch unglaublich faszinierend und sicher noch einmal eine Reise wert!
NCL Escape Hamburg Southampton mit Anschlussprogramm London 25.20. - 29.10.2015
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