Celebrity Summit Los Angeles nach Vancouver (Nordamerika Mai 2024 Teil 1)

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AntjeG
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Celebrity Summit Los Angeles nach Vancouver (Nordamerika Mai 2024 Teil 1)

Beitrag von AntjeG » 11 Mai 2024, 05:38

Dies ist der 1. Teil meiner Nordamerika Reise im Mai 2024. Da einige sicher nach Berichten über bestimmte Reedereien oder Themen suchen, wird der Bericht 3 Teile haben:
Teil 1: Celebrity Summit von Los Angeles nach Vancouver (mit Vorprogramm Los Angeles)
Teil 2: Landurlaub Kanada (Vancouver, Rocky Mountaineer, Jasper Nationalpark, Niagara District)
Teil 3: Transatlantik Passage Queen Mary 2 von New York nach Southampton

Vorbereitung
Gebucht habe ich alles bei Deutzi, wie sich das gehört 😀, nur die Transfers und Ausflüge nicht. Deutzi hat mir den Flug von Hamburg über Frankfurt nach LA bei Celebrity gebucht. Es heißt ja oft, dass Flüge über die Reederei teurer sind, hier war es aber sogar günstiger als eine reederei-unabhängige Buchung. Nachteil: Ticket wurde erst spät ausgestellt und ich musste auf das Ticket warten, um einen Platz mit mehr Beinfreiheit buchen zu können. Letztlich hatte ich Glück und habe den letzten solchen Platz bekommen.
Tipp:
Lest fleißig Reiseforen! Bei der Planung von Vorprogramm und Ausflügen war es mir eine große Hilfe, dass sich bei Cruise Critic jede Menge Einheimische aus LA und Umgebung getummelt haben. Ich bekam wertvolle Tipps vor allem zum Thema Sicherheit. Ist schon wichtig zu wissen, dass Frau in Los Angeles auch tagsüber besser nicht alleine den ÖPNV nutzen sollte und dass Taxis nur auf Vorbestellung online oder telefonisch zu bekommen sind. Ja, richtig, es gibt weder Taxistände, noch kann man einfach so ein Taxi anhalten.
Am internationalen Terminal des Flughafens gibt es auch keine Taxis. Entweder man bucht einen privaten Transfer, oder man muss mit dem Flughafenbus zu einem anderen Terminal fahren, wo es Taxis, Uber usw. gibt.
Auch sollte man bei nordamerikanischen Großstädten aufpassen, in welchen Stadtvierteln man mit wenig Bedenken rumlaufen kann und wo nicht. Die Übergänge sind fließend und für Touristen nicht unbedingt vorher zu erkennen.
Deutzi hat mir die KF mit inkludierten Trinkgeldern und einem Bordguthaben von Celebrity als Teil des Gesamtpakets gebucht. Anders als z.B bei Aida kann man das BGH auch bei Einkäufen online vorab nutzen (für Ausflüge etc.). Ausflüge sind bei Celebrity unverschämt teuer. Ich habe mich daher wider besseren Wissens zu einem Roulette hinreißen lassen und den Ausflug auf Catalina Island direkt beim Veranstalter vor Ort gebucht, obwohl sie eine Stornofrist von 24 Stunden ohne Kreuzfahrtgarantie haben. Spart gegenüber dem von Celebrity aufgerufenen Preis ein sattes Drittel (oder man verliert eben die gezahlten ⅔ wenn der Hafen ausfällt).
Treue Berichteleser werden sich erinnern, dass Infos über Änderungen bei mir gerne spät oder nie ankommen. Aida kann das gut, und Celebrity steht dem in nichts nach. Ich hatte folgende Route gebucht:
Los Angeles, Santa Barbara, San Francisco, Astoria, Victoria, Vancouver (1 Seetag). Durch Diskussionen bei Cruise Critic bekam ich mit, dass wir Catalina Island anlaufen. Selbst Deutzi brauchte ein paar Tage, um die Info von Celebrity zu bekommen. Santa Barbara und Astoria wurden gestrichen, ein zusätzlicher Seetag eingebaut und die Liegezeit in Victoria halbiert und auf den Abend verlegt. Ganz ehrlich, diese Route hätte ich so nicht gebucht. Aber jetzt hieß es, das Beste draus zu machen. Aufgrund der späten Liegezeit habe ich das BGH für den Ausflug in Victoria verbraten.

Anreise
Es ging schon am 1. Tag los mit den “hickups”, wie die Englisch sprechenden Leute beschönigend sagen, wenn was nicht richtig rund läuft. Auf dem Weg zum Flughafen erfuhr ich, dass Lufthansa den Flug nach Frankfurt gestrichen hat. Ich wurde auf einen späteren Flug umgebucht, man “hofft”, dass der Anschluss nach LA klappt. Der Flieger nach LA hat seinerseits Verspätung, deshalb klappt es. Was dann nicht mehr klappt, ist der Transfer ins Hotel. Aufgrund der Verspätung hat der Fahrer nicht gewartet. Geld zurück gibt es nicht, man habe ja vergeblich versucht, mich anzurufen. Von wegen, sie behalten die Flüge im Auge und passen bei Bedarf die Abholzeit an. Lasst die Finger von suntransfers!
Also doch mit dem Flughafenbus und Taxi ins Hotel, das hat geklappt, war aber umständlich. Für Fahrten vom Flughafen in die Stadt gibt es einen Festpreis, der günstiger ist als suntransfers. Ich wollte mir den Umweg über den Flughafenbus sparen, das hab ich nun davon.

Los Angeles
Deutzi hat mir ein einfaches, günstiges, aber sauberes Hotel in Downtown besorgt, das Ramada by Wyndham Koreatown. Für’s Frühstück muss man zu einem Diner ein Stück die Straße runter. Sehr sinnvoll, um sich einen Teil der Kalorien vorab abzutrainieren. Die Portionen sind riesig und beim besten Willen nicht zu schaffen.
WLAN ist im Hotel inklusive, so bestelle ich mir also ein Taxi. Ich habe ein Ticket für den HoHo-Bus. Der startet offiziell um 10 Uhr am Dolby theatre auf dem Hollywood Walk of Fame.

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Vorab-Recherche hat ergeben, dass die Downtown Route auch schon um 8.45 und 9.30 Uhr beginnt, nur nicht am Dolby theatre, sondern an der alten Feuerwache. Umsteigen in die Hollywood Route dann am Dolby theatre. Die Route Richtung Santa Monica hat auch einen festen Punkt, wo man von der Hollywood Route umsteigen kann. Eigentlich braucht man für alles 2 Tage, weshalb die Tickets wahlweise für 1 oder 2 Tage verkauft werden. Wenn man nur zum Umsteigen rausgeht und ansonsten durchfährt, schafft man es auch an einem Tag.

Rathaus Los Angeles:

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LA ist eine ziemlich verrückte Stadt. Da die Einwohner meist entweder zu Fuß gehen oder Auto fahren (ÖPNV nimmt nur, wer gar nicht anders kann), herrscht ein unglaubliches Verkehrschaos. Downtown ist außerdem furchtbar dreckig. Hollywood auch, aber nicht ganz so schlimm.

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Viel gepflegter sind Beverly Hills und Santa Monica. Diese Vororte gehören eigentlich nicht zu LA, sondern sind eigenständige Gemeinden. Das berühmte Beverly Hills Schild bzw. Zeichen unterliegt übrigens dem Copyright der örtlichen Chamber of Commerce und darf nur für private Zwecke fotografiert werden. Veröffentlichung kostet Gebühr. Da ich Deutzi als Betreiberin dieses Forums das nicht zumuten will, gibt's für euch kein Foto davon in diesem Bericht.

Rathaus Beverly Hills:

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In Beverly Hills leben viele Berühmtheiten, und Santa Monica ist ein Badeort.

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Interessant fand ich, dass viele Museen in LA kostenlos besucht werden können.

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LA hat eine große Chinatown, die ziemlich heruntergekommen ist.

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Laut Kommentar im Bus gehen die Investitionen der asiatisch-stämmigen Amerikaner inzwischen in die Chinatowns anderer Städte.

Es gibt noch einen Teil des ursprünglichen Los Angeles, El Pueblo genannt. Dort befindet sich ein lateinamerikanischer Markt.

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Rund um El Pueblo wurde für Cinco de Mayo Feiern geworben. Laut einem Cruise Critic Mitglied ist das eigentlich ein Feiertag in Teilen Mexikos und geht zurück auf einen Aufstand der Mexikaner gegen die Herrschaft der Habsburger. Heute wird der Tag in LA größer gefeiert als in Mexiko.
Der Kommentar im Bus stellte den ganzen Tag lang den Bezug zwischen den Sehenswürdigkeiten, dort gedrehten Filmen oder dort lebenden bzw. arbeitenden Schauspielern, Sängern, Regisseuren und Filmmusik-Komponisten her. Für Kino-Fans ist die Tour daher schon fast ein Muss.

Capitol Records, die Plattenfirma der Beatles (unter anderen):

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Vereinigung der amerikanischen Regisseure:

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(Übrigens haben die Parkhäuser hier einen speziellen Tarif für Filmcrews.)
Dazu gehört auch das verrückte Treiben vor dem Dolby theatre. Es laufen dort jede Menge Leute rum, die wie Filmcharaktere kostümiert sind und sich auch entsprechend bewegen. Sie versuchen, Passanten dazu zu kriegen, sie zu fotografieren. Für die Fotos verlangen sie dann Geld. Natürlich gibt es auch jede Menge Souvenirshops hier.
Leider hat LA einen hohen Anteil an Obdachlosen und Drogenabhängigen. Man sieht sogenannte Encampments (Zeltstädte auf dem Gehweg) und Menschen, die weggetreten in einer Ecke liegen oder sich ganz offen einen Schuss setzen bzw. ihre Drogen zubereiten. In den meisten Gegenden ist es aufgrund der hohen Kriminalität nicht zu empfehlen, allein da rumzulaufen. Das gilt auch für die Seitenstraßen des Hollywood Walk of Fame und den unteren Teil davon. Das LA Police Department ist das größte der USA, und das Wohnungsamt hat ein mega großes Gebäude, aber offenbar kriegt man das Problem nicht in den Griff.

Einschiffung
Diesmal kommt der Transfer (gebucht bei Viator, das hätte ich mal für den Flughafen auch machen sollen). Der Hafen von San Pedro liegt je nach Verkehr 30 bis 60 min Fahrzeit von Downtown LA entfernt. Mein Fahrer stammt aus Portugal und war mal Tellerwäscher auf einem Kreuzfahrtschiff.
Man sucht sich vor der Reise beim online Check in eine Zeit für die Einschiffung aus. Wenn man pünktlich da ist und alle Papiere parat hat, ist man in unter 10 Minuten an Bord. Das nenne ich fix! Was richtig super ist: das Handgepäck kann in der Kabine abgestellt werden, obwohl die Kabine noch nicht fertig ist.
Ich habe eine Innenkabine auf Deck 2.

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Das Design und die Ausstattung finde ich erstmal gelungen, aber es gibt meine persönlichen kleinen “hickups”, die für jemand anderen vielleicht gar keine sind. Das King Bett ist mit einer großen Bettdecke für 2 ausgestattet. Ich mag die Dinger nicht. Ich habe ein Talent, mich darin zu verheddern. Bademantel ist nicht in der Kabine, den muss man jetzt extra anfordern. Als ich das bemerke, ist der Kabinensteward grade nicht in der Nähe, also bestelle ich einen an der Rezi. Gebracht wird er vom Steward, der in beleidigtem Tonfall fragt, warum ich mich nicht erstmal an ihn gewandt habe.
Wieder da sind Shampoo und Wäscheleine in der Dusche, die es ja 2015 auf der Solstice nicht gab. Was nicht da ist, sind die Tickets für die vorab gebuchten Ausflüge. Also ein Ausflug zum Shore Excursion Schalter, und ich kriege meine Tickets.
Die Summit ist Baujahr 2001, kürzlich renoviert. Eins von den kleineren Schiffen, das mag ich.

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Aufgrund der Liegezeiten habe ich mich für die späte Essenszeit entschieden. Ich bin an einem internationalen Tisch mit Mitreisenden aus Texas, Denver, Kanada und England gelandet, und es ergeben sich nette Gespräche.
Zum Auslaufen findet das erste Cruise Critic Treffen an der Sunset Bar statt. Die meisten scheinen es vergessen zu haben oder sind anderweitig beschäftigt, aber immerhin sind wir 7 Leute. Die Treffen werden seit der Pandemie nicht mehr über die Reedereien angeboten, sondern müssen selbst im Roll Call organisiert werden. Erstaunlich (und für einige ein echter “hickup”) ist, dass gefühlt die halbe Barkarte nicht lieferbar ist. Und das am Anfang der Reise - komisch.
Die Shows im Theater finden 2 Mal pro Abend statt, angepasst an die Essenszeiten. Es geht mit einer Broadway Show los, ein schöner Auftakt. Besonders schön finde ich, dass nicht nur die Sänger live sind, sondern auch eine Live Band auf der Bühne ist.

Catalina Island/Seetag
Beim Frühstück kommt die Ansage vom Kapitän: wir liegen vor Catalina Island und drehen jetzt wieder ab. Wellen zu hoch, Tendern nicht möglich. Schiet, ich habe wohl mein Ausflugsroulette verloren. Die Reederei stellt Gästen mit externen Ausflügen ein ausgehendes Telefonat kostenlos zur Verfügung, um zu stornieren. Versuch ist es wert. Ich erwische den Anrufbeantworter und teile meine Bitte um Erstattung wegen Nichtanlauf des Schiffs mit. Später erhalte ich eine Mail vom Anbieter: es wird tatsächlich so kurzfristig akzeptiert und erstattet, sie bitten lediglich um positive Erwähnung bei online Bewertungen. Gerne doch. Also Roulette gleichzeitig verloren und gewonnen - schafft das noch jemand?
Es ist noch nicht mal 9 Uhr, was tun mit dem angebrochenen Morgen? Erstmal ins Fitness-Center und dann in den Indoor Pool. Wow, ist der gut geheizt! Das mag ich. Im Umkleidebereich gibt es übrigens eine kleine finnische Sauna, man muss nicht unbedingt ein Ticket für den Persian Garden kaufen.
Der Rest des Tages wird so vergammelt, wie ich das an Seetagen gerne tue. Bisschen hier und da das Schiff erkunden, auf’s Wasser gucken (heute nur von drinnen, draußen ist es zu windig), Leute beobachten und einen Plausch mit Cruise Critic Mitgliedern halten, die mir über den Weg laufen.
Im Theater ist heute ein Comedian als Gastkünstler. Testen kann man das ja mal, auch wenn ich Comedy eigentlich schon auf Deutsch nicht wirklich mag. Nach 5 Minuten ergreife ich die Flucht - das war nix.

Seetag auf dem Weg nach San Francisco
Ich bin früh wach und starte den Tag auf dem Fahrradergometer im Fitness Center. Mit ruhigem Gewissen probiere ich dann im Hauptrestaurant mal Eggs Benedict, von denen viele Kreuzfahrer so schwärmen. Ist OK, muss ich aber nicht jeden Tag haben. Was aber am Frühstück im Hauptrestaurant sehr schön ist, ist die deutlich ruhigere Atmosphäre im Gegensatz zum Buffet Restaurant. Einen netten Plausch mit den beiden Herren aus Denver am Nebentisch gibt's auch dazu.
Die Sonne scheint, und die Wellen sehen auch nicht mehr so hoch aus. Aber laut Navigationskanal des Fernsehers in der Kabine haben wir nur 11 Grad. Echt jetzt? Wir sind in Kalifornien! Also alles anziehen, was geht, und dann raus auf’s Promenadendeck. Das ist übrigens wie auf vielen Schiffen ein “unechtes”, man kann keine ganze Runde um das Schiff laufen. Ginge heute eh nicht, denn die Steuerbordseite ist wegen des Windes gesperrt. So ganz wenig Wellen haben wir doch nicht, das sah nur von drinnen so aus. Aber erstaunlich wenig Schiffsbewegung bei dem Seegang. Ich bin hier mit dem Wind und den Wellen eine Weile ganz alleine. Plötzlich springen 2 Delfine neben dem Schiff aus dem Wasser und sind natürlich wieder weg, bis ich den Fotoapparat klar habe. Bitte nochmal. Machen sie, aber ich bin wieder zu langsam. Dann haben die Delfine keine Lust mehr, und mir wird kalt.
Kontrastprogramm im Theater: Vortrag über Marilyn Monroe. Sehr interessant. Direkt im Anschluss gibt es einen Film über Leben und Musik von Whitney Houston, also bleibe ich gleich sitzen. Zwischendurch fällt mir ein, dass eigentlich um 11 Uhr Cruise critic Treffen abgesprochen ist. Egal, jetzt ist es sowieso zu spät.
Bei meiner Rückkehr in die Kabine liegt da die Zollerklärung für Kanada, die bis morgen ausgefüllt an der Rezeption abzugeben ist. Mache ich sofort, denn was erledigt ist, ist erledigt.
Auf dem Rückweg in der Rendezvous Lounge vorbei, ein wenig Live Musik hören und wieder einen netten Klönschnack halten. Vor der abendlichen Show nochmal raus, frische Luft schnappen. Und diesmal sind es 3 Delfine, die das Schiff ein ganzes Stück begleiten und fast eine Viertelstunde lang immer wieder perfekte Synchron-Sprunge zeigen. Wieder kriegt das außer mir keiner mit.
Im Theater gibt's eine Show mit “Liedern über das Leben”, gefällt mir sehr gut. Der Kreuzfahrtdirektor verkündet, dass wir morgen früh um 5.45 Uhr an der Goldenen Gate Bridge sein werden. Wer auf’s Außendeck möchte, soll den Kopf einziehen, meint er 😄

San Francisco
Wir fahren im Licht der aufgehenden Sonne auf die Golden Gate Bridge zu.

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Es sind erstaunlich wenig Leute draußen. Die Stunde auf dem Außendeck mit Passage der Brücke und dann an Alcatraz vorbei ist unbeschreiblich schön.

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Aber kalt.
Ich habe ein Ticket für den HoHo-Bus. Gebucht über Celebrity, denn so kann ich den 1. Bus nehmen und muss nicht warten, bis die Runde zu Ende ist. Eigentlich ist das Kreuzfahrtterminal nämlich der letzte Stop. Aber mit Celebrity Voucher werden wir vom 1. Bus direkt abgeholt. Die Runde dauert etwa 2,5 Stunden. San Francisco gefällt mir deutlich besser als Los Angeles. Die Stadt ist viel gepflegter, es liegt kein Müll rum und zumindest auf der Route des Busses sind nicht so viele Leute mit offensichtlichen Problemen und keine Encampments zu sehen. Die Bebauung ist abwechslungsreich, von historischen Häusern bis zu modernen Wolkenkratzern ist alles dabei,

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auch viele Parkanlagen. Wobei “historisch” meist Baujahr um 1906 meint.

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Damals zerstörte ein Erdbeben weite Teile der Stadt.
Das Rathaus erinnert an das Capitol in Washington.

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Es geht viel auf und ab,

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und der Bus fährt auch über die Golden Gate Bridge nach Sausalito.

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Eine ziemlich windige Angelegenheit. Der Wind hat aber “Karl the fog” dazu bewogen, sich heute irgendwo zu verkriechen. Ja richtig, in San Francisco ist es oft neblig, und der Nebel hat einen Namen. Laut Kommentar im Bus ist das ein social Media Phänomen, man kann mit “Karl” auf Facebook etc. in Kontakt treten. Der Bus hält auch an der Fisherman’s Wharf, wo die Anleger verschiedener Fähren, Museumsschiffe,

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Ausflugsboote und das Kreuzfahrtterminal sind. Außerdem gibt es hier mit der Pier 39 eine Touristenattraktion, die schon fast ein kleiner Freizeitpark ist. Es gibt auf der Pier Geschäfte, Restaurants, ein Karussell und eine Aussichtsplattform.

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Von der aus kann man auf eine ehemalige Bootsanlegestelle runtergucken. Die Stege wurden vor Jahren von Seelöwen gekapert, die dicht an dicht da in der Sonne liegen und die Leute anbellen.

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Ich gehe an der Pier 39 ein wenig Souvenirs shoppen und laufe dann zurück zur Pier 43, wo die Ausflugsschiffe der Red & White Fleet ablegen. Ich habe eine einstündige Rundfahrt in der Golden Bay gebucht mit Umrundung von Alcatraz

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und natürlich unter der Golden Gate Bridge hindurch.

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Es ist schön sonnig und wird sogar etwas wärmer. Das war eine sehr schöne Tour. Für den Fußweg zurück zum Schiff brauche ich eine halbe Stunde.
Vor dem Auslaufen kündigt der Kapitän an, dass der Wind noch stärker werden soll als die letzten Tage. Er bittet darum, sich gut festzuhalten. Der Kreuzfahrtdirektor rät zudem vom Tragen von High Heels ab. Das kann ja heiter werden.
Das Auslaufen ist so schön wie das Einlaufen.
Am Abend ist ein Gastkünstler im Theater, ein Sänger, der viel in Shows in Las Vegas auftritt. Er hat eine gute Stimme und präsentiert einen wilden Ritt durch die verschiedenen Genres, von Puccini über Elvis Presley bis Elton John. Zwischendurch hält er leider lange Monologe über sich selbst, sein Talent und seine Erfolge. Hätte er in der Zeit gesungen, wäre das eine sehr schöne Show gewesen.
Beim Abendessen diskutieren wir darüber, und die Mitreisenden sind der gleichen Meinung. Als 2 sehr schlanke, mit extrem kurzen und extrem eng anliegenden Röcken bekleidete junge Frauen an unserem Tisch vorbeigehen, fängt unser Texaner an, “Barbie Girl” zu singen. Der Kellner kriegt einen Riesen Schreck, weil wir plötzlich ohne für ihn ersichtlichen Grund einen kollektiven Lachkrampf kriegen. Das war ein lustiger Abend.

Seetag
Selbst in meiner Kabine auf Deck 2 sind die Schiffsbewegungen deutlich zu spüren. Ich bin wieder früh wach und starte mit einer Runde Fahrradergometer. Das Fitness Center ist auf Deck 10 vorne, und hier schaukelt es ganz ordentlich. Ich schaffe trotzdem meine 30 Minuten, wenn auch mit weniger Widerstand und in langsamem Tempo. Aber schwimmen fällt aus, der Pool ist gesperrt.
Frühstück wieder im Hauptrestaurant und dann ins Theater. Es gibt den 2. Teil des Vortrags über Marilyn Monroe und einen Film über Bob Marley. Letzteren schaue ich aber nicht lange. Der Dialekt ist für mich schwer zu verstehen, es ist relativ wenig Musik in dem Film - kurzum: es ist anstrengend, und darauf habe ich keine Lust. Lieber setze ich mich mit meinem Buch in die Rendezvous Lounge und gucke zwischendurch auf’s Wasser. Es schaukelt immer noch ziemlich, die Wellen erreichen 4,5 m. Die Außendecks sind gesperrt. Aber es ist sonnig, und durch die großen Fenster der Lounge ist das ein schöner Ausblick. Trotz gesperrter Außendecks und Pools ist es nicht schwer, in den öffentlichen Bereichen einen schönen Platz zu finden. Auf dem für den heutigen Durchschnitt doch eher kleinen Schiff mit etwa 2.600 Passagieren verteilt sich die Menge ganz gut. Was ich nicht verstehe: warum die Klimaanlage so hart arbeiten muss. Es ist in den öffentlichen Bereichen verdammt kalt.
Zwischendurch gibt es in der Lounge wieder Live Musik von der Band.
Aufgrund des Seegangs fällt die Production Show im Theater aus, es ist für Tänzer und Akrobaten einfach zu gefährlich. Stattdessen tritt heute eine Gastkünstlerin aus Las Vegas mit einer Whitney Houston Show auf. Leider macht sie Karaoke draus und pickt sich aus dem Publikum Leute raus, die singen sollen. Hey, wir haben für diesen Auftritt bezahlt und wollen dann bitte auch eine entsprechende Leistung von ihr selbst sehen bzw. hören! Bis auf den letzten Song war das eher nix. Aber immerhin hält sie keinen Vortrag über sich selbst.

Seetag / Victoria
Am frühen Morgen hat der Seegang etwas nachgelassen. Aber die Pools sind noch gesperrt. Ich gehe wieder eine Runde ins Fitness Center und dann zum Frühstück ins Hauptrestaurant. Am Vormittag gibt es in der Sky Lounge einen Talk mit dem Kreuzfahrtdirektor und 2 Tänzerinnen vom Show Ensemble. War interessant. Auf dem Rückweg stelle ich fest, dass der Indoor Pool wieder freigegeben ist. Also hole ich die Badesachen nochmal raus. Wir haben noch immer nennenswerten Seegang, also ist das hier heute ein Wellenbad. Macht Spaß, kostet aber Kraft.
Punkt 12 Uhr Ansage vom Kapitän: wir sind wegen des Seegangs langsamer unterwegs als geplant. Ergebnis: statt um 16 Uhr kommen wir erst um 20.15 Uhr in Victoria an und legen um 23 Uhr wieder ab. Alle Ausflüge sind abgesagt. Wir legen eigentlich nur für die Pass- und Zollkontrolle an und lassen diejenigen aussteigen, die nur bis Victoria gebucht haben. Kein Landgang für diejenigen, die bis Vancouver an Bord bleiben. Schnief, das ist jetzt aber ein echter “hickup”. Die Ausflugstickets werden auf die ursprüngliche Zahlungsform erstattet. Da ich den Ausflug mit nicht erstattbarem Bordguthaben bezahlt habe, ist das Bordkonto jetzt am letzten Tag plötzlich fast 90 Dollar im Plus. Also “muss” ich eine Runde durch die Bordshops drehen und in einen Kaufrausch verfallen. Für ein paar Drinks in der Rendezvous Lounge reicht es auch noch. Am Nachmittag fahren wir in Sichtweite der Küste, das ist ein schöner Ausblick.

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Die Production Show im Theater am Abend ist grandios. Es gibt Ausschnitte aus Film-Soundtracks mit einer beeindruckenden Choreografie.
Letztes Abendessen und Abschied von den Mitreisenden. Die Kanadier sind schon ausgestiegen.
Das Essen war übrigens die ganze Reise über gut bis sehr gut im Hauptrestaurant und gut im Buffet Restaurant.
Der Service war unaufdringlich und schnell.

Vancouver
Und damit ist die KF zu Ende. Die Ausschiffung ist effizient durchorganisiert. Es geht in Gruppen geordnet nach Nummer der Kofferanhänger zur Gangway. Innerhalb von 1,5 Stunden ist der Dampfer leer.
Antje

AntjeG
Beiträge: 262
Registriert: 16 Nov 2017, 13:39

Re: Celebrity Summit Los Angeles nach Vancouver (Nordamerika Mai 2024 Teil 1)

Beitrag von AntjeG » 04 Jun 2024, 23:06

Jetzt auch mit Fotos - viel Spaß damit.
Antje

Babs
Beiträge: 277
Registriert: 16 Nov 2017, 21:10

Re: Celebrity Summit Los Angeles nach Vancouver (Nordamerika Mai 2024 Teil 1)

Beitrag von Babs » 02 Jul 2024, 17:06

Hallo Antje,

trotz aller "hickups" ein spannender Bericht.
Vielen Dank fürs Mitnehmen auf diese tolle Reise.

Wir buchen alle unsere Transfers bei ziptransfers und bis jetzt haben wir nur positive Erfahrungen gemacht.
LG Babs 8-)

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